Eine Frau im Porträt© L. Noet­zel

Beste Be­rufs­aus­sich­ten mit einem Fai­ble für Da­ten­sät­ze

von Su­san­ne Meise

Die Er­gän­zung des Stu­di­en­an­ge­bots der FH Kiel um den Mas­ter Data Sci­ence kam im Som­mer 2019 genau rich­tig für Laura Noet­zel. Die 26-Jäh­ri­ge hatte ge­ra­de ihren Ba­che­lor in Be­triebs­wirt­schafts­leh­re in der Ta­sche, als Prof. Dr. Ste­phan Schnei­der sie dar­auf auf­merk­sam mach­te. „Schon wäh­rend mei­nes BWL-Stu­di­ums habe ich ge­merkt, dass ich mehr In­ter­es­se an IT-The­men hatte als an nor­ma­ler Be­triebs­wirt­schafts­leh­re“, er­klärt die Kie­le­rin und nennt Künst­li­che In­tel­li­genz (KI), Sta­tis­tik, Da­ten­ana­ly­sen und Vi­sua­li­sie­run­gen als Bei­spie­le für von ihr fa­vo­ri­sier­te Be­rei­che.  

Dass sie weder Mathe noch In­for­ma­tik stu­diert hatte, schreck­te sie nicht ab. „Ich konn­te zum Bei­spiel nicht pro­gram­mie­ren. Aber da sich der Stu­di­en­gang an ein brei­tes Spek­trum von Ba­che­lor-Ab­sol­ven­ten rich­tet, habe ich er­war­tet, dass wir dazu eine Ein­füh­rung be­kom­men“, sagt Laura Noet­zel. Und so kam es auch. Pro­gram­mie­ren mit R, einer frei­en Pro­gram­mier­spra­che für sta­tis­ti­sche Be­rech­nun­gen und Gra­fi­ken, stand eben­so auf dem Lehr­plan wie Grund­la­gen bei­spiels­wei­se in Soft­ware-Ar­chi­tek­tur. Dabei war die Theo­rie immer mit der prak­ti­schen An­wen­dung ver­bun­den. „Eine sehr gute Kom­bi­na­ti­on“, hebt Noet­zel her­vor, was ihr be­reits im BWL-Stu­di­um ge­fiel.

Die Ver­tie­fung des Er­lern­ten folg­te im zwei­ten Se­mes­ter mit einem An­wen­dungs­pro­jekt in Zu­sam­men­ar­beit mit einem Un­ter­neh­men. Ei­gent­lich soll­te sich Noet­zel einer Auf­ga­ben­stel­lung der In­ves­ti­ti­ons­bank wid­men, doch die Co­ro­na-Pan­de­mie mach­te dem Pro­jekt einen Strich durch die Rech­nung. „Statt­des­sen haben wir einen Da­ten­satz eines Fahr­rad­ver­leihs be­kom­men und soll­ten die Nut­zer­zah­len pro­gnos­ti­zie­ren“, be­rich­tet die Mas­ter-Stu­den­tin.

Genau sol­che Vor­her­sa­gen sind es, die ihr be­son­ders viel Freu­de be­rei­ten – ein Ar­beits­feld, in dem sie nach dem Ab­schluss gern tätig sein würde. „Ver­kaufs­zah­len für Pro­duk­te oder Nut­zer­zah­len von Dienst­leis­tun­gen aus einem Da­ten­satz ab­zu­lei­ten, das macht Spaß“, schwärmt Noet­zel, „be­son­ders, wenn sich die Pro­gno­se spä­ter be­stä­tigt“.

Schon jetzt gibt es Si­gna­le aus der Wirt­schaft, dass die Ab­sol­vent*innen der ers­ten Ko­hor­te hän­de­rin­gend er­war­tet wer­den. „Un­ter­neh­men aus Ham­burg, dem Ruhr­pott und Ber­lin su­chen Data Sci­en­tists“, weiß Laura Noet­zel, der Ar­beits­markt sei noch nicht über­lau­fen mit ent­spre­chen­den Fach­kräf­ten. Jetzt schon zu wis­sen, dass man ge­braucht werde, sei ein gutes Ge­fühl. „Damit geht es mir bes­ser, als nach mei­nem BWL-Stu­di­um“, fügt sie hinzu.

© Fach­hoch­schu­le Kiel