Zwei Männer auf einem Schiff© F. Kli­schat
Das Team von För­der­a­cer se­gelt vor Tri­est auf ihrem selbst kon­stru­ier­ten Skiff.

För­der­a­cer punk­tet beim VELA­cup

von Joa­chim Kläschen

Der VELA­cup ist eine ganz be­son­de­re Re­gat­ta, denn Stu­die­ren­de aus ganz Eu­ro­pa tre­ten mit ihren selbst kon­stru­ier­ten und selbst ge­bau­ten Se­gel­boo­ten ge­gen­ein­an­der an. Auch För­der­a­cer, das in­ter­dis­zi­pli­nä­re Team der Fach­hoch­schu­le Kiel, ging in die­sem Jahr beim 1001VELA­cup, der vom 25. bis 29. Sep­tem­ber 2024 in Tri­est (Ita­li­en) statt­fand, an den Start.

„Un­se­re Ge­samt­bi­lanz fällt po­si­tiv aus“, re­sü­miert Team­mit­glied Lucas Hum­mel. „Wir sind sehr stolz dar­auf, dass wir als ein­zi­ges Team die volle Punkt­zahl im theo­re­ti­schen Teil des In­no­va­ti­ons­prei­ses er­reicht haben.“ Tat­säch­lich ist die Kon­struk­ti­on von För­der­a­cer au­ßer­ge­wöhn­lich. Für den Rumpf ihres Skiffs ent­schied sich das Team für schnell nach­wach­sen­de und bio­lo­gisch ab­bau­ba­re Fa­sern aus Flachs. La­mi­niert ist das Ma­te­ri­al mit einer Kom­po­nen­te, die statt Erdöl Pflan­zen­öl ent­hält.

Eben­falls als po­si­ti­ve Er­fah­rung ver­bu­chen För­der­a­cer ihr Auf­tre­ten vor der Jury. „Da wir wäh­rend un­se­res Stu­di­ums sehr häu­fig vor Pu­bli­kum vor­tra­gen müs­sen, haben wir uns eine ge­wis­se Rou­ti­ne er­ar­beit“, führt Hum­mel aus. „So konn­ten wir un­se­re Ideen vor den Fach­leu­ten selbst­be­wusst und mit tech­ni­scher Kor­rekt­heit prä­sen­tie­ren.“

Selbst­kri­ti­scher sieht Boot­s­cap­tain Jus­tin Bed­na­rek das Ab­schnei­den von För­der­a­cer auf dem Was­ser: „Da wir unser Boot im ers­ten Ren­nen zum ers­ten Mal aus­segeln konn­ten, fehl­te uns schlicht die Er­fah­rung. Hinzu kamen Trimm­pro­ble­me mit un­se­ren neuen Se­geln.“ Aber nach dem Cup ist vor dem Cup. In Trai­nings wol­len För­der­a­cer tes­ten was funk­tio­niert und was nicht, um die Kon­struk­ti­on zu op­ti­mie­ren. Ganz oben auf der Liste steht dabei der Gen­na­ker­baum. „Wir be­nö­ti­gen auf jeden Fall einen län­ge­ren Gen­na­ker­baum und auch die Füh­rung der Fock­schot muss um­ge­baut wer­den“, weiß Jus­tin Bed­na­rek. Da sich im Wett­be­werb zeig­te, dass es bei ge­rin­gen Ge­schwin­dig­kei­ten an Ru­der­druck man­gel­te, will das Team es neu bauen und grö­ße­re Seh­nen­län­ge ver­wen­den.

Auch wenn För­der­a­cer auf dem lan­gen Weg zum Cup und wäh­rend der Wett­be­wer­be mit Pro­ble­men zu kämp­fen hatte, trug der Zu­sam­men­halt im Team die Stu­die­ren­den. „Auf­zu­ge­ben war für nie­man­den eine Op­ti­on. Alle haben ge­kämpft, trotz Schlaf­man­gel alles ge­ge­ben und stets Hand in Hand ge­ar­bei­tet“, re­sü­miert Hum­mel. „Wir sind hoch­mo­ti­viert und zu­ver­sicht­lich, dass wir im kom­men­den Jahr beim VELA­cup ganz vorne mit­fah­ren wer­den.“

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