Ein Plakat© FH Kiel
Das mit 50.000 Euro ge­för­der­te Pro­jekt GARD will For­schung und In­no­va­ti­on an der FH Kiel ver­bes­sern.

GARD-Pro­jekt prüft die Be­deu­tung von „Gen­der in Ap­plied Re­se­arch & De­ve­lop­ment“

von Ma­rie­sa Brahms

Am 1. Juli 2022 fiel der Start­schuss für das Pro­jekt „Gen­der in Ap­plied Re­se­arch & De­ve­lop­ment“  (GARD). Das In­sti­tut für In­ter­dis­zi­pli­nä­re Gen­der­for­schung und Di­ver­si­ty nimmt zu­sam­men mit der Gleich­stel­lungs­stel­le und dem Be­auf­trag­ten für Wis­sens- und Tech­no­lo­gie­trans­fer Ge­schlech­ter­as­pek­te in den Blick und fragt, wie an der FH Kiel die Re­le­vanz von Gen­der in For­schung und Ent­wick­lung sys­te­ma­tisch mit­ge­prüft wer­den könn­te. Prof. Dr. Brit­ta Thege, Ge­schäfts­füh­re­rin des In­sti­tuts für In­ter­dis­zi­pli­nä­re Gen­der­for­schung und Di­ver­si­ty der FH Kiel, lei­tet das GARD-Pro­jekt. Un­ter­stützt wird sie dabei von der wis­sen­schaft­li­chen Mit­ar­bei­te­rin Dr. Julia Will­rodt.

„Die Ein­be­zie­hung der Ge­schlech­ter­di­men­si­on in For­schungs- und In­no­va­ti­ons­in­hal­te ist in­zwi­schen eine Stan­dard­an­for­de­rung und ein Grund­ele­ment wis­sen­schaft­li­cher Ex­zel­lenz im eu­ro­päi­schen For­schungs­raum“, er­läu­tert GARD-Lei­te­rin Brit­ta Thege. „Wie fatal die Nicht­be­rück­sich­ti­gung von Gen­der sein kann, zeigt das oft an­ge­führ­te Bei­spiel des Herz­in­fark­tes. In­zwi­schen ist be­kannt, dass Frau­en an­de­re Sym­pto­me auf­wei­sen als Män­ner. Wer­den diese Sym­pto­me nicht er­kannt, stirbt ein Mensch! Wir müs­sen in allen For­schungs­fel­dern ge­nau­er hin­schau­en, Gen­der in der For­schung soll For­schung bes­ser ma­chen.“

Wie genau die Prüf­fra­ge von GARD, ob Gen­der in einem For­schungs- und Ent­wick­lungs­pro­jekt Re­le­vanz hat oder nicht, an der FH Kiel aus­ge­stal­tet und struk­tu­rell um­ge­setzt wer­den könn­te, wird im Rah­men der sie­ben­mo­na­ti­gen Pro­jekt­pha­se zu­sam­men mit Pro­fes­so­res, For­schungs­in­ter­es­sier­ten und aka­de­mi­schen Füh­rungs­kräf­ten er­ar­bei­tet. „Meine Auf­ga­be wird sein, mit­hil­fe von In­ter­views Be­dar­fe, aber auch Be­den­ken be­züg­lich der In­te­gra­ti­on der Gen­der­di­men­si­on in For­schung und Ent­wick­lung zu er­mit­teln. Und wir wer­den On­line-Schnup­per­work­shops, die zum Thema in­for­mie­ren, an­bie­ten“, führt Pro­jekt-Mit­ar­bei­te­rin Julia Will­rodt aus. „Dabei möch­ten wir an­hand ein­schlä­gi­ger Fall­stu­di­en, die be­reits in un­ter­schied­li­chen The­men­fel­dern – sei es Kli­ma­wan­del, Smart Mo­bi­li­ty, Big Data, KI, Ro­bo­tik oder Mee­res­wis­sen­schaf­ten – vor­lie­gen, den Nut­zen gen­der­sen­si­bler For­schungs­de­signs auf­zei­gen.“

Das Pro­jekt wird ge­för­dert vom Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Bil­dung und For­schung (BMBF). Im Rah­men des För­der­pro­gramms „Ge­schlech­ter­as­pek­te im Blick“ ste­hen dem Team 50.000 Euro För­der­mit­tel zur Ver­fü­gung. Mit der För­de­rung will das BMBF den Wis­sen­schafts­stand­ort Deutsch­land stär­ken und eine ex­zel­len­te Aus­rich­tung der For­schung vor­an­trei­ben. Das För­der­pro­gramm ist eine Re­ak­ti­on des BMBF auf den drin­gen­den Be­darf für eine ge­schlechts­sen­si­ble, be­darfs­ori­en­tier­te For­schung, um ziel­grup­pen­ge­rech­te­re, ge­naue­re und nach­hal­ti­ge­re Er­geb­nis­se zu si­chern.

Der­zeit set­zen sich bun­des­weit 37 ge­för­der­te Hoch­schu­len, For­schungs­ein­rich­tun­gen und for­schen­de Un­ter­neh­men mit der Frage aus­ein­an­der, wie Ge­schlech­ter­as­pek­te sys­te­ma­tisch und dau­er­haft in den For­schungs­pro­zess in­te­griert wer­den kön­nen. Aus­führ­li­che In­for­ma­tio­nen zum GARD-Pro­jekt fin­den In­ter­es­sier­te auf der Pro­jekt­sei­te des In­sti­tuts für In­ter­dis­zi­pli­nä­re Gen­der­for­schung und Di­ver­si­ty an der FH Kiel.

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