Eine Frau in bunter Bluse und einer schwarzen Überjacke lächelt in die Kamera.© Privat
Sina Delfs arbeitet im International Office der FH Kiel und ist ehrenamtliche Helferin bei den Special Olympics 2018.

Gemeinsam stark: Wie ein Ehrenamt die Vielfalt unterstützt

von viel.-Redaktion

Sina Delfs ist ehrenamtliche Helferin bei den Special Olympics 2018 in Kiel

Menschen zusammenbringen, etwas Gutes tun und Inklusion tatkräftig unterstützen – das tut Sina Delfs vom International Office der Fachhochschule Kiel, wenn sie vom 14. Mai bis zum 18. Mai 2018 als ehrenamtliche Helferin bei den Special Olympics mit anpackt.

Sina Delfs ist ehrenamtliche Helferin bei den Special Olympics 2018 in Kiel

Seit zwei Jahren arbeitet Sina Delfs im International Office an der FH: Sie betreut die Studierenden der Hochschule, die über das Erasmus-Programm oder aus Übersee nach Kiel kommen. Für rund 40 bis 50 Studierende ist Sina jedes Semester zuständig, unterstützt bei allen Fragen und Sorgen rund um das Hochschulleben, kümmert sich um Bewerbeverfahren und unternimmt Exkursionen mit ihren Schützlingen, wie die beliebte Berlin-Fahrt aller Austauschstudierenden. Auch die Studierenden des englischsprachigen Masters am Fachbereich Informatik und Elektrotechnik, die überwiegend aus Nepal, Pakistan, Indien und Nigeria kommen, verlassen sich auf Sina. Diese Aufgaben lassen der 29-Jährigen nur wenig Zeit, anderen Tätigkeiten nachzugehen.

Im Januar 2018 beschließt Sina jedoch, dass sie etwas ändern will. Schon zu Studienzeiten engagierte sie sich bei dem Projekt Balu und Du des Deutschen Roten Kreuzes und war ehrenamtliche Patin für ein Kind, das sie in außerschulischen Unternehmungen gefördert hat. Die Energie von damals möchte Sina jetzt wiederentdecken: Als ehrenamtliche Helferin bei den Special Olympics in Kiel. „Auf der Homepage habe ich den Imagefilm gesehen und mich gleich online beworben“, erzählt Sina, die jetzt für eine Woche ihr ehrenamtliches Engagement neu aufleben lassen kann.

„Der Olympische Gedanke hat mich schon fasziniert, als ich noch ein Kind war. Es geht darum, den Sport um des Sports willen zu machen und nicht darum, Millionen zu verdienen“, sagt Sina. Dieser Gedanke stehe auch bei den Special Olympics im Vordergrund. „Menschen kommen zusammen, die in der Gesellschaft sonst am Rande stehen, die aber genauso viel Spaß an Bewegung haben, sich miteinander messen wollen und zeigen wollen, wie sie ihren Sport ausleben.“ Die Begeisterung, Sport nur für sich und nicht für die Konkurrenz zu machen, ist für Sina das Highlight der Veranstaltung. Besondere Voraussetzungen als Helferin müsse sie keine mitbringen, sagt sie. „Hauptsache ist, dass man keine Berührungsängste hat und gut auf Menschen zugehen kann.“

Die Special Olympics finden in Kiel unter dem Motto „Gemeinsam Stark“ statt. Mehr als 4.000 Athletinnen und Athleten zeigen in sportlichen Wettbewerben ihr Können: unter anderem beim Schwimmen, Handball, Badminton, Tischtennis, Fußball, Judo, Reiten, in der Leichtathletik, beim Segeln und beim Beachvolleyball kommen Menschen mit geistiger Behinderung zusammen, um ihre Liebe zum Sport in der  Landeshauptstadt zum Ausdruck zu bringen. Mehr als 2.000 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer, zu denen auch Sina gehört, unterstützen die Special Olympics. „Wir wollen viele Menschen aus der Stadt und der Region einbeziehen und beste Bedingungen für diese inklusiven Spiele schaffen“, sagt Kiels Oberbürgermeister Ulf Kämpfer.

Für Sina Delfs steht fest: „Um eine Gesellschaft zusammenzuhalten braucht es das Ehrenamt.“ Für sie bedeutet das, selbstlos zu helfen, und das für ein Lächeln oder eine Umarmung. „Man macht etwas einfach, weil einem die Tätigkeit Freude macht. Das bringt auch persönlich sehr viel“, sagt Sina.

Sie freut sich schon jetzt auf ihren Einsatz bei den Special Olympics, für den sie vier Tage lang an der Kiellinie anzutreffen sein wird. „Dort steht das Olympische Dorf, und die Wettbewerbe im Volleyball, Segeln und Radfahren finden hier statt“, erklärt Sina. „Ganz besonders freue ich mich auch auf die Special Olympics Unified Wettbewerbe. Das sind Teams, in denen Menschen mit und ohne Behinderung zusammenkommen und gemeinsam antreten.“ Mit den anderen Ehrenamtlichen wird Sina für die Informationsstände zuständig sein, den Auf- und Abbau unterstützen und die Wettbewerbe koordinieren. Alle Helferinnen und Helfer sind mit eigenen Shirts und einer Busfahrkarte ausgestattet und werden vor Ort verpflegt. „Die Stimmung wird toll“, ist sich Sina sicher, „weil man Gleichgesinnte trifft, die wirklich dabei sein wollen.“

Wenn es ihre Zeit erlaubt, wird sich Sina die Leichtathletik-Wettbewerbe am Sportforum der Christian-Albrechts-Universität ansehen: Ihre Lieblings-Disziplin.

Das komplette Programm der Special Olympics gibt es hier.

Julia Königs

© Fachhochschule Kiel