Die Grünfläche vor einem Bunker ist mit Netzen überspannt.© J. Petersen

Künstler im Gespräch: Mathias Wolf über Nexus-D

von viel.-Redaktion

Ein Interview von Jessica Sarah Schulz

Was erwartet die Besucher Ihrer Ausstellung „NEXUS-D“ im Bunker-D?
Die Ausstellung umfasst im Außenbereich die Installation „NEXUS-D“, eine Fadeninstallation in Verbindung mit einer Klanginstallation von Jens Fischer.
In der Bunker-D Galerie eine Dokumentation in Bild und Ton der bisher durchgeführten Installationen “d-connection.net“(2008) und “Kerngeplauder“ (2009) sowie eine Auswahl von Fadenobjekten.

Was muss man sich unbedingt genauer anschauen bei der Ausstellung?
Alles!

Für wen ist Ihre Ausstellung besonders interessant anzuschauen?
Für jeden!

Was reizt Sie als „Wiederholungstäter“ im Bunker-D auszustellen und was ist für Sie das Besondere an diesem außergewöhnlichen Ort, dass Sie immer wieder kommen?
Der Bunker-D mit seinem morbiden Charme und geschichtlichen Hintergrund ist ein ausgezeichneter Ausstellungsort. Die Exponate erfahren durch die ursprünglichen und unbehandelten Wandflächen eine völlig neue Wichtigkeit in ihrer Definition als Kunstobjekte.
Und dann, und das möchte ich besonders betonen, sind da noch die Menschen. Eine solche Offenheit, Unkompliziertheit im Anpacken von Projekten, Enthusiasmus und Entwickeln eigener Ideen um anfallende Probleme zu lösen ist einfach herzerfrischend. Dadurch macht es sogar Spaß, sich an diesem Ort zu verausgaben, um großes zu schaffen, zu bewirken.

Mit ihrer Fadeninstallation verbinden Sie Objekte miteinander. Welche Themen verbinden Sie mit Ihrer Kunst?
Primär: Raum, Zeit, Licht und visuelle Erfahrungen. Darüber hinaus gibt es aber durchaus kritische Auseinandersetzungen mit aktuellen Themen, die dann jedoch einer anderen künstlerischen Ausdrucksform bedürfen.

Neben dem Verwaltungstrakt, dem WiSo-Gebäude und dem Bunker-D ist dieses Mal auch das Computermuseum in ihr Fadenkonstrukt eingebunden. Wieso?
Bei der ersten Installation “d-connection.net“ ging es darum die Verbindung des Verwaltungsgebäudes als “Brutstätte“, als Ausgangspunkt der künstlerischen Aktivitäten auf dem Campus visuell darzustellen und darauf aufmerksam zu machen.
(Das WiSo-Gebäude war kein Bestandteil von d-connection.net.) Darüber hinaus aber auch die Geschichte des Ortes in den Fokus zu rücken, wobei die Installation von Ludger Gerdes ein wesentlicher Bestandteil sowohl der inhaltlichen Interpretation wie auch der Notwendigkeit für die Konstruktion als zentraler Ankerpunkt gewesen ist. “NEXUS-D“ bespielt den kompletten Max-Reichpietsch-Platz.

Wie 2008 ist der Kreis von Ludger Gerdes der zentrale Punkt der Installation. Quasi als Hommage an den im Jahr 2008 verstorbenen Künstler. Doch ist dieses nur eine kleine persönliche, dem Kreis zugeordnete Bedeutung. Die Idee einer erweiterten Rauminstallation wurde schon 2008, unmittelbar nach Abschluss des damaligen Projektes geboren. Eine weitere Installation unter Einbeziehung des Computermuseums und Hochhauses.
Die Konstellationen dieser vier Gebäude in ihrer Zweckbestimmung zueinander sind für mich der Ursprung der Prägung des Begriffes “Kulturinsel Dietrichsdorf“. Dieses visuell zum Ausdruck zu bringen, ist der primäre Gedanke bei der Ausarbeitung von “NEXUS-D“ gewesen. So wurde jedem Gebäude durch die Fadenkonstruktionen ein bestimmter Inhalt, eine bestimmte Bedeutung zu geordnet, die durch die Klanginstallation von Jens Fischer komplettiert wird.
Der Begriff “NEXUS“ beinhaltet all das, was die Installation “NEXUX-D“ zum Ausdruck bringt:
Zusammenhang, Verbindung, Verflechtung, Beziehung, Relation und Verhältnis

Vielen Dank für das Gespräch!

© Fachhochschule Kiel