Eine ältere Frau hält ihren Hund auf dem Schoß und lächelt amüsiert in die Kamera.© A. Diekötter

Lieblingsmuster

von viel.-Redaktion

Stricken ist für mich wie eine Sucht, ich habe fast immer mein Strickzeug dabei. Am liebsten mag ich Norwegermuster mit Sternen oder Bordüren, wie das klassische Setesdal-Muster. Im Gegensatz zu vielen anderen habe ich damit keine Schwierigkeiten. Vielleicht liegt das daran, dass ich als Ingenieurin eine Art „mathematisches Hirn“ habe? Diese Muster sind meistens sehr symmetrisch aufgebaut, man muss nicht viel weiter als bis fünf zählen können und außerdem wiederholen sich die Schritte immer wieder.

Mein größtes Projekt bisher war ein Kostüm für die Taufe unseres Sohnes, bestehend aus gemusterter Jacke und Rock. Inzwischen ist er ein Teenager, aber ich habe und trage es immer noch, zuletzt im Frühjahr zur Konfirmation meiner Nichte. Ansonsten stricke ich alles Mögliche: Pullover, Jacken, Socken, Topflappen, Teekannenwärmer, Fäustlinge … Eine Zeitlang habe ich auch Auftragsarbeiten übernommen, aber nun beschränke ich mich lieber auf das, worauf ich gerade Lust habe. Für dieses Hobby nutze ich schließlich meine kostbare Freizeit, da möchte ich auch Spaß daran haben.

Hin und wieder verschenke ich mal etwas zum Geburtstag, aber meistens stricke ich für mich und die Familie. Meine Tochter trägt ganz gerne selbstgestrickte Socken. Eine Zeitlang war das mal „total out“, aber jetzt ist es eben wieder „total in“. Mein Mann hingegen nimmt auch gerne mal einen Pullover – und unser Hund Egon auch. Hunde zu bestricken ist gar nicht so einfach, das funktioniert eher nach Augenmaß. Und das Anprobieren geht auch nicht ganz problemlos vonstatten. Aber wenn Egon abends müde ist und sich nicht mehr wehrt, kann ich ihn schon mal da hineinstecken. Merkwürdig, denn wenn der Pulli erst einmal sitzt, trägt er ihn gerne. Als ich das gute Stück vergangenen Herbst aus dem Schrank geholt habe, hat er geradezu Freudensprünge gemacht.

© Fachhochschule Kiel