Zwei Frauen und ein Mann stehen mit Controllern ausgesattet vor einer bespielten Kuppel.© J. Kö­nigs

Nicht nur glot­zen, selbst zo­cken!

von viel.-Re­dak­ti­on

Der Frosch hüpft mit einem Satz zwi­schen den ra­sen­den Autos durch, schafft es über die Stra­ße und fin­det sein Ziel. „Ha, ich war als Erste wie­der drü­ben!“, ruft Jas­min Me­ziou und legt den Con­trol­ler zur Seite. Ihre bei­den Mit­spie­ler Cora Braun und Phil­ipp Pre­tel for­dern eine Re­van­che, das Spiel be­ginnt von vorn, die Frö­sche gehen in Po­si­ti­on und die drei Stu­die­ren­den war­ten dar­auf, den High Score zu kna­cken. Dome Frog­ger heißt das Spiel, das auf der Kup­pel des Me­di­en­doms zum in­ter­ak­ti­ven Er­leb­nis wird und nicht nur für er­fah­re­ne Gamer eine ganz neue Spiel­erfah­rung ver­spricht.

„Das ist aber nur eins der Spie­le, die wir pro­du­ziert haben“, er­klärt Phil­ipp Pre­tel (25), der zur Ar­beits­grup­pe um Dome Frog­ger ge­hört und sich auf das De­sign des Spiels fo­kus­siert hat.  „Bei un­se­rem Game Jam wer­den wir alle fünf Games vor­stel­len und spie­len.“ Der  viel.-Re­dak­ti­on haben die drei Stu­die­ren­den, die alle im sechs­ten Se­mes­ter Mul­ti­me­dia Pro­duc­tion am Fach­be­reich Me­di­en stu­die­ren, einen Blick in die Er­geb­nis­se ihrer Se­mes­ter­ar­beit ge­währt.

Von einer Idee zum Spiel

Im Modul In­ter­ak­ti­ve Full­do­me Pro­duk­ti­on unter Mar­kus Schack, dem tech­ni­schen Lei­ter des Me­di­en­doms und des Pla­ne­ta­ri­ums auf dem Cam­pus der FH Kiel, kamen die Stu­die­ren­den in fünf Teams zu­sam­men und ent­wi­ckel­ten die ein­zig­ar­ti­gen Games für die Kup­pel des Me­di­en­doms.

„Da ist viel Schweiß und Herz­blut rein­ge­flos­sen“, sagt Cora Braun (22), „des­we­gen ist es schön, dass wir die Pro­jek­te jetzt auch in der Öf­fent­lich­keit prä­sen­tie­ren kön­nen.“ An­ders als bei einer sta­ti­schen Film­schau, die an­de­re Kom­mi­li­to­nen oft zum Ende eines Se­mes­ters im Stu­dio Kino ver­an­stal­ten, steht beim Game Jam das Mit­ma­chen im Fokus. Die Zu­schaue­rin­nen und Zu­schau­er sol­len aktiv wer­den und mit der Kup­pel in­ter­agie­ren. „So ein Pla­ne­ta­ri­um hat ja auch nicht jeder mal so Zu­hau­se“, scherzt Cora Braun. „Es ist ein­ma­lig“, fügt Phil­ipp Pre­tel hinzu, „hier kann man einen Con­trol­ler sel­ber in die Hand neh­men und spie­len.“

Das Kon­zept der Game­show am 10. Juli: Die Gäste wer­den in vier Teams auf­ge­teilt, um ge­gen­ein­an­der an­zu­tre­ten und Punk­te für das Team zu sam­meln. Die Sco­res wer­den am Ende des Abends aus­ge­wer­tet, um den Sie­ger zu er­mit­teln. „Die Ge­win­ner­grup­pe be­kommt dann auch eine Ur­kun­de“, sagt Phil­ipp Pre­tel.

Weil jedes Spiel un­ter­schied­lich auf­ge­baut ist, man im Ste­hen spielt, sich dre­hen und wen­den muss, um dem Spiel auf der Kup­pel fol­gen zu kön­nen, wer­den die drei Stu­die­ren­den den Abend lei­ten und mo­de­rie­ren.

Von Frö­schen, Be­sen­flü­gen und La­by­rin­then

Die Games könn­ten nicht un­ter­schied­li­cher sein: Dome Frog­ger ist an den Spie­le­klas­si­ker Frog­ger an­ge­lehnt, bei dem ein Frosch un­be­scha­det eine Stra­ße über­que­ren, eine Flie­ge ein­sam­meln und wie­der zu­rück­brin­gen muss. „Bei die­sem Spiel wer­den vier Spie­ler gleich­zei­tig ge­gen­ein­an­der an­tre­ten und ver­su­chen, die Flie­ge in der Mitte der Kup­pel zu schnap­pen“, er­läu­tert Phil­ipp Pre­tel.

Im von der Harry Pot­ter Serie in­spi­rier­ten Spiel von Jas­min Me­ziou und Cora Braun, Larry Por­ter and the Order of Beats, fliegt der Spie­ler oder die Spie­le­rin auf einem Besen durch Ringe in einer ma­gi­schen Welt, vor­bei an Schloss Hog­warts, durch un­ter­ir­di­sche Kam­mern und über die Län­de­rei­en.

Dabei müs­sen Boh­nen ein­ge­sam­melt wer­den, um Punk­te zu er­hal­ten. „Hat man einen Punkt be­kom­men, dreht sich das Spiel und man muss auf­pas­sen wo lang man fliegt“, sagt Jas­min Me­ziou. Sie war im Team für die Mo­del­lie­rung der 3D-Ele­men­te zu­stän­dig, wäh­rend Cora Braun sich auf die Pro­gram­mie­rung kon­zen­triert hat.

Auch einen Space­shoo­ter kön­nen die Gäste tes­ten, bei dem Grup­pen ge­mein­sam gegen feind­li­che Raum­schif­fe und her­an­na­hen­de As­te­ro­iden kämp­fen müs­sen. In einem La­by­rinth-Spiel jagt ein Jäger einen Affen, und bei Snice, an­ge­lehnt an das klas­si­sche Spiel Snake, spie­len alle Spie­len­den ge­gen­ein­an­der und kön­nen die immer län­ger wer­den­den Schlan­gen auch ge­gen­sei­tig fres­sen.

Hohe Pro­fes­sio­na­li­tät der Stu­die­ren­den

Den Spie­len ist an­zu­se­hen, wie viel Ar­beit und Be­geis­te­rung die Stu­die­ren­den in ihre Pro­jek­te ein­ge­steckt haben.

„Wir muss­ten uns von Grund auf in die Ent­wick­lungs­pro­zes­se ein­ar­bei­ten und das Digi-Star-Sys­tem ver­ste­hen, mit dem die Kup­pel hier ar­bei­tet“, sagt Phil­ipp Pre­tel. „Dabei haben wir ge­lernt, wie man den Code rich­tig über­mit­telt, damit das Spie­len über­haupt mög­lich ist. Da gibt es ei­ni­ge Tricks, die man an­wen­den kann.“ Seine Kom­mi­li­to­nin­nen stim­men ihm zu. „Spie­le­ent­wick­lung für PC oder für Vir­tu­al Rea­li­ty haben wir schon ge­macht, aber das hier war eine ganz be­son­de­re Her­aus­for­de­rung“, fin­det Jas­min Me­ziou. „Man sitzt schlie­ß­lich nicht nur vor einem Bild­schirm. Alle Spie­le ent­stan­den „nach der alten Schu­le“, wie die drei sagen, denn sie konn­ten nicht mit einer Spie­le-En­gi­ne ar­bei­ten, also einem spe­zi­el­len Pro­gram­mier­ge­rüst für Spie­le, und sich auch keine Tu­to­ri­als im In­ter­net an­se­hen, um sich Rat zu holen.

Zu­kunfts­plä­ne für den Me­di­en­dom

Für die Zu­kunft haben die Stu­die­ren­den ge­plant, den in­ter­ak­ti­ven Game Jam re­gel­mä­ßig als öf­fent­li­che Show im Me­di­en­dom an­zu­bie­ten, wenn die Spie­le den Gäs­ten ge­fal­len und das Kon­zept funk­tio­niert.

„Wir wol­len auch an­de­re Stu­die­ren­de be­geis­tern, ihre pri­va­ten Pro­jek­te hier um­zu­set­zen oder die Wahl­pflicht­mo­du­le zu be­su­chen, die der Stu­di­en-Zweig In­ter­ak­ti­on an­bie­tet“, be­tont Phil­ipp Pre­tel. „Wir wür­den uns freu­en, wenn die Leute sagen: Wow, hier geht viel mehr, als nur Ster­ne gu­cken.“

Ge­winn­spiel: Kar­ten si­chern!

Von den be­gehr­ten 64 Kar­ten für den Game Jam am 10. Juli um 19.00 Uhr im Me­di­en­dom sind nur noch we­ni­ge zu haben.

Von den be­gehr­ten 64 Kar­ten für den Game Jam am 10. Juli um 19.00 Uhr im Me­di­en­dom sind nur noch we­ni­ge zu haben. Si­chert euch mit etwas Glück jetzt noch zwei Frei­kar­ten: Ver­ra­tet uns bis zum 8. Juli (18 Uhr) hier in den Kom­men­ta­ren oder auf Face­book, zu wel­chem Fach­be­reich der Stu­di­en­gang Mul­ti­me­dia Pro­duc­tion ge­hört. Die Kar­ten wer­den unter allen rich­ti­gen Ein­sen­dun­gen ver­lost.

Julia Kö­nigs

© Fach­hoch­schu­le Kiel