Mann mit Rasierschaum im Gesicht und auf dem Kopf© O. Kolhlhoff

Olrik Kohlhoff über „KOLLATERALKUNST KIEL“

von Jessica Sarah Schulz

Was fasziniert Sie am Bunker-D und was reizt Sie daran, Ihre Werke an diesem Ort in einer Einzelausstellung zu präsentieren?

Ich finde es interessant, dass der Bunker-D sich in einen positiven Ort verwandelt hat, der nichts Bedrückendes mehr an sich hat. Seine ehemalige Funktion und Geschichte ist natürlich noch spürbar, aber sie lösen keinerlei Beklemmung bei mir aus. Es sind gute Ausstellungsräume, die genügend neutral sind, um die unterschiedlichsten Kunstwerke darin zu präsentieren. Leider sind Bunkerwände schiefer als man meinen sollte – nageln ist auch schwierig.

Der Titel der Ausstellung lautet „KOLLATERALKUNST KIEL“ – hat dieser einen besonderen Hintergrund?

Mir sind langweilige Ausstellungstitel ein Gräuel und deshalb suche ich, wenn möglich, nach Titeln, die neugierig machen. Titel, die Assoziationen hervorrufen und Fragen aufwerfen und die häufig auch humorvoll sind, denn das sind alles Dinge, die mir auch in meinen Zeichnungen wichtig sind. Einen besonderen Hintergrund gibt es aber nicht, außer vielleicht den, dass wer in Kiel Kunst macht, wahrscheinlich automatisch Kollateralkunst produziert. Kollateral bedeutet ja soviel wie "nebenständig".

Um welche Themen geht es bei Ihrer Kunst? Welche Fragen werfen Sie in Ihren Werken auf?

Ein zentrales Motiv meiner Kunst ist der Mensch oder häufig auch das Tier in der Natur. Aber die Natur ist vielgestaltig: Schön, bedrohlich, tödlich, melancholisch, sättigend und auch lustig. Man kann sich nie wirklich sicher sein. Das macht nachdenklich.

Was erwartet die Besucher Ihrer Ausstellung im Bunker-D?

Wer den Bunker-D besucht, bekommt Verschiedenes zu sehen. Meine Lieblingstechnik ist die Kohle- oder Kreidezeichnung, davon werde ich einige mitbringen. Exklusiv für diese Ausstellung habe ich außerdem ein Großformat angefertigt, das eine ganze Wand einnehmen wird. Außerdem werde ich erstmals Fotografien ausstellen, die ich im Zusammenhang mit meinen Texten präsentiere. Zusätzlich zeige ich auch noch kleinere Plastiken. Genügend Stoff also, damit man nicht bereits nach zwei Minuten wieder draußen ist.

Für wen ist Ihre Ausstellung besonders interessant anzuschauen?

Das kann ich nicht genau sagen. Für Leute, die sich besonders für die Zeichnung interessieren – und für Singdrosseln vielleicht.

Die Ausstellung „KOLLATERALKUNST KIEL“ wird am 15.11.18 um 18 Uhr mit einer Vernissage eröffnet und kann bis zum 12.12.18 jeden Mittwoch von 10 bis 20 Uhr besichtigt werden. Der Eintritt zu Vernissage und Ausstellung ist frei.

© Fachhochschule Kiel