Gebäck© B. Webs­ter-Parmen­tier

Pick­le or­na­ment & Bu­ckeyes: Merry Christ­mas eve­r­yo­ne!

von Julia Kö­nigs

In den Fens­tern de­zen­te Lich­ter­ket­ten, ein Christ­baum im Wohn­zim­mer, die vier Ad­vents­ker­zen auf dem Ess­tisch – in Nord­deutsch­land wird Weih­nach­ten be­sinn­lich, ru­hi­ger, fast im Stil­len be­gan­gen. Der ob­li­ga­to­ri­sche Weih­nachts­markt­be­such im Glüh­wein und ge­brann­ten Man­deln darf dabei na­tür­lich auch nicht feh­len.

Ganz an­ders sieht es in der Weih­nachts­zeit in den USA aus: Le­bens­gro­ße Ren­tie­re samt Santa Claus und Kut­sche auf den Dä­chern, wild fun­keln­de Licht­in­stal­la­tio­nen an Häu­sern, Ge­schäf­ten, Stra­ßen­la­ter­nen, Kunst­schnee im Vor­gar­ten und aus den Näh­ten plat­zen­de Kauf­häu­ser vol­ler Kitsch, La­met­ta und Le­cke­rei­en. Die Fest­tags­zeit in den USA ist bunt, laut, fröh­lich, und ganz si­cher nicht so ge­ruh­sam wie in Deutsch­land.

Weih­nach­ten in Ame­ri­ka

An­ders als in Deutsch­land fei­ert man in den USA auch erst am 25. De­zem­ber den Christ­mas Day, wenn Santa Claus die Ge­schen­ke ge­bracht hat. Bethany Webs­ter-Parmen­tier, ge­bür­ti­ge US-Ame­ri­ka­ne­rin und Do­zen­tin im Eng­lisch-Team der FH Kiel, er­in­nert sich an eine be­son­de­re Tra­di­ti­on an die­sem Tag, von der viele US-Ame­ri­ka­ner*innen glau­ben, sie stam­me ei­gent­lich aus Deutsch­land:

„Viele Fa­mi­li­en in Ame­ri­ka ver­ste­cken jedes Jahr eine Christ­baum­ku­gel in Form einer Es­sig­gur­ke am Baum“, be­rich­tet sie. „Wer die Es­sig­gur­ke als ers­ter am Baum ent­deckt, ge­winnt dann zum Bei­spiel einen be­son­de­ren Preis, darf seine oder ihre Ge­schen­ke zu­erst aus­pa­cken oder be­kommt eine an­de­re Be­loh­nung.“

Bethany er­zählt diese Ge­schich­te gerne in ihren Eng­lisch­klas­sen, weil sie die er­staun­ten Ge­sich­ter der Stu­die­ren­den immer wie­der lus­tig fin­det: „Nor­ma­ler­wei­se sehen mich alle an, als wäre ich ver­rückt, weil fast nie­mand in Deutsch­land diese Tra­di­ti­on kennt, ob­wohl die Ame­ri­ka­ner da an­de­rer Mei­nung sind!“ Die­ses Jahr über­rasch­te ein deut­scher Stu­dent seine Do­zen­tin je­doch: Seine Fa­mi­lie habe eben­je­ne Tra­di­ti­on seit Jah­ren in der Fa­mi­lie eta­bliert.

Tra­di­tio­nel­le Bu­ckeyes aus Ohio

Neben dem US-ame­ri­ka­ni­schen Glanz der Fei­er­ta­ge und den aus­ge­fal­le­nen Tra­di­tio­nen, gibt es un­zäh­li­ge Re­zep­te für Bra­ten, Ku­chen, Soßen, Ein­töp­fe und Pra­li­nen, die gerne zu­be­rei­tet und ver­speist wer­den. Bethany ver­rät den Leser*innen der viel.-Re­dak­ti­on das Re­zept für „Bu­ckeyes“, das sie von ihrer Gro­ßmut­ter aus der Klein­stadt Cas­ti­ne in Ohio über­nom­men hat. Die ori­gi­na­len, US-ame­ri­ka­ni­schen Ma­ß­ein­hei­ten haben wir hin­ter jeder Men­gen­an­ga­be über­nom­men.

Zu­ta­ten für rund 50 bis 60 Bäll­chen

  • 680 Gramm Pu­der­zu­cker (1 ½ lb)
  • 454 Gramm Erd­nuss­but­ter (1 lb)
  • 227 Gramm Mar­ga­ri­ne (½ lb)
  • 170 Gramm Cho­co­la­te Chips, zart­bit­ter (6 oz)
  • 170 Gramm Cho­co­la­te Chips, Milch­scho­ko­la­de (6 oz)
  • ½ Rie­gel Par­af­fin, zer­klei­nert (Par­af­fin ist Teil des Ori­gi­nal­re­zepts, kann aber aus­ge­las­sen wer­den)

Zu­be­rei­tung:

Erd­nuss­but­ter, Mar­ga­ri­ne und Pu­der­zu­cker in einer gro­ßen Schus­sel mi­schen und per Hand ver­men­gen. Es dau­ert eine Weile, bis alle Zu­ta­ten gut mit­ein­an­der ver­mischt sind. „Wenn man das Ge­fühl hat, nie fer­tig zu wer­den, macht man es rich­tig!“, er­klärt Bethany.

Aus der fer­ti­gen Mi­schung mund­ge­rech­te Bäll­chen for­men und im Kühl­schrank la­gern, bis sie fest sind. An­schlie­ßend beide Sor­ten der Cho­co­la­te Chips in einer Me­tall­schüs­sel im hei­ßen Was­ser­bad schmel­zen und die nun fes­ten Erd­nuss­but­ter­ku­geln in die Scho­ko­la­de dippen. Dazu eig­nen sich Zahn­sto­cher am bes­ten. Sind alle Ku­geln mit Scho­ko­la­de über­zo­gen, auf einem mit Back­pa­pier aus­ge­leg­ten Blech ab­küh­len las­sen – und da­nach ge­nie­ßen.

Ach­tung: Lie­ber gleich ein paar mehr Bu­ckeyes ma­chen; es be­steht ab­so­lu­te Sucht­ge­fahr!

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