Tristan Grewe auf dem Steg an der Schwentinemensa© FH Kiel

Soll ich’s wirklich machen oder lass ich’s lieber sein...?

von Paula Loske-Burkhardt

Tristan Grewe studiert Öffentlichkeitsarbeit und Unternehmenskommunikation im sechsten Semester an der Fachhochschule Kiel (FH Kiel). Neben seinem Studium organisiert er ehrenamtlich die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Internet-Plattform One Week Student. Im Interview erklärt er seiner Kommilitonin Paula Loske-Burkhardt, was die Webseite leistet und warum soziales Engagement dabei eine so große Rolle spielt.

Paula Loske-Burkhardt (PLB): Was genau ist One Week Student?

Tristan Grewe (TG): One Week Student ist ein gemeinnütziger Verein mit Sitz in Berlin. Über seine Internet-Plattform bietet er Studieninteressierten, besonders Oberstufenschülerinnen und -schülern, die Möglichkeit, eine Woche lang in einen Studiengang an einer Hochschule ihrer Wahl reinzuschnuppern. Dabei können diese den Alltag von Studierenden kennenlernen – sie besuchen nicht nur die Vorlesungen, sondern können auch zum Hochschulsport gehen oder sich abends mit Studierenden treffen. Svanja Kleemann, die Gründerin von One Week Student, hätte sich so eine Schnupperwoche in ihrer Schulzeit gewünscht. Ein paar Jahre später beschloss sie, heutigen Schülerinnen und Schülern dies zu ermöglichen und gründete kurzerhand die Online-Plattform.

PLB: Wie kann One Week Student diesen Leistungsumfang überhaupt anbieten?

TG: Wir bringen die Studieninteressierten für drei bis fünf Tage bei einem Studierenden des gewünschten Studiengangs unter. Der Kontakt entsteht über die Internet-Plattform www.oneweekstudent.de. Die Plattform ermittelt einen passenden Studierenden und bietet die Möglichkeit, sich in einem Chat auszutauschen und abzusprechen. Wenn alles gut läuft, verabreden die Zwei einen Zeitraum, für den der Studieninteressierte dann zu dem Studierenden zieht und an seinem Leben teilhat. Das ganze Angebot ist übrigens komplett kostenlos, der Interessierte finanziert lediglich die An- und Abreise.

PLB: Das heißt, die Studierenden bieten ihre Zeit und ihren Wohnraum auch ehrenamtlich an?

TG: Genau so ist es. Jeder Studierende musste sich selbst einmal für einen der vielen Studiengänge entscheiden. Wir bauen darauf, dass jeder, der sich damals ein Schnupperstudium gewünscht hätte, nun anderen bei ihrer Entscheidung weiterhelfen möchte. Um den Anreiz zur Registrierung auf der Plattform noch ein wenig zu steigern, erhalten die Studierenden ein Zertifikat für soziales Engagement. Im Vordergrund stehen aber eigentlich der Spaß und die tolle Zeit, die Studierender und Interessierter miteinander verbringen können.

PLB: Wie haben Sie selbst zu One Week Student gefunden?

TG: Im September 2014 habe ich als Botschafter begonnen, bin dann Vertreter für One Week Student geworden. An jeder der über 150 registrierten deutschen Hochschulen gibt es ca. zwei Vertreter, die den Kontakt zwischen Studierenden und Interessierten herstellen, Fragen beantworten und Werbung für die Plattform machen. An der FH Kiel ist außer mir auch Kadir Özdas vom Fachbereich Informatik und Elektrotechnik Vertreter von One Week Student. Für die Stelle bei der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit habe ich mich erst vor wenigen Monaten initiativ beworben. Die Arbeit mit dem Team macht großen Spaß – dass ich den Job ehrenamtlich mache, spricht dabei denke ich für sich.

PLB: Wo kann man sich am besten über One Week Student informieren?

TG: Zunächst lassen sich viele offene Fragen schon durch einen Besuch der Webseite klären. Ansonsten finden Interessierte Kadir Özdas und mich auf den Fachhochschulinformationstagen der FH und auf den Studieninformationstagen der Christian-Albrecht-Universität zu Kiel. Wer Interesse hat, sollte unbedingt mal vorbeischauen! Wir wollen nicht nur informieren – wir möchten vor allem den Schülerinnen und Schülern auch die Angst vor dem Studienalltag nehmen. Studentinnen und Studenten, die sich über One Week Student informieren möchten, sind natürlich genauso willkommen. Bisher haben sich 52 Studierende der FH Kiel bei uns registriert – über jeden weiteren freuen wir uns riesig!

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