Strassenschilder mit den Aufschriften "Stress" und "Relax".© Pixa­bay

Stu­die­ren ohne Stress: das SOS-Ma­ni­fest

von viel.-Re­dak­ti­on

Wie man das Stu­di­um stress­frei und ent­spannt ge­stal­ten kann

Bald star­tet das neue Se­mes­ter – es geht wie­der los mit Vor­le­sun­gen, Haus­ar­bei­ten, den Kaf­fee­pau­sen in der Mensa, den Aben­den vor dem Re­fe­rat und den lan­gen Nach­mit­ta­gen in der Bi­blio­thek, weil diese eine Klau­sur plötz­lich doch so viel Auf­merk­sam­keit ver­langt. Stress, Unmut und Span­nun­gen sind da für viele Stu­die­ren­de vor­pro­gram­miert. Es gibt viele ein­fa­che Tipps, die ihr be­rück­sich­ti­gen könnt, damit euch der Stress nicht ein­holt und ihr der Über­las­tung vor­beugt. Die viel.-Re­dak­ti­on hat für euch ein paar zu­sam­men­ge­stellt.

Per­sön­li­che Stress­fak­to­ren er­ken­nen

Wer­det ihr in Dis­kus­sio­nen ohne Grund laut? Seid ihr über­mä­ßig hung­rig oder habt euren Ap­pe­tit ver­lo­ren? Seid ihr müde, aus­ge­laugt und kraft­los, wer­det immer wie­der von der Er­käl­tungs­wel­le er­wischt und wisst gar nicht mehr, was durch­schla­fen heißt?

Viel­leicht habt ihr stän­dig Ma­gen­krämp­fe, Rü­cken- oder Kopf­schmer­zen, euch ist schwin­de­lig. Eure Kom­mi­li­to­nen oder Mit­be­woh­ner, Leh­ren­den oder El­tern ma­chen euch är­ger­lich, ihr könnt euch ein­fach nicht mehr kon­zen­trie­ren…Stress­aus­lö­ser und Stress­sym­pto­me sind für uns alle ver­schie­den. Sie kön­nen sehr schlei­chend auf­tau­chen oder einen gro­ßen Teil eures Tages ein­neh­men.

Es ist wich­tig, euch selbst zu be­ob­ach­ten und zu er­ken­nen, ob ihr ge­ra­de unter einem der für euch ty­pi­schen Sym­pto­me lei­det. Dann heißt es: Han­deln, und zwar jetzt.

Rou­ti­nen

Ge­re­gel­te Ab­läu­fe kön­nen euch dabei hel­fen, dass Ge­fühl von „Ich kann nicht mehr“ oder „Ich weiß nicht, wo ich an­fan­gen soll“ zu be­kämp­fen. Mit einer kla­ren Struk­tur im Se­mes­ter­plan, zu dem Stu­di­um, Ar­beit und an­de­re Ter­mi­ne ge­hö­ren, und einer fes­ten Rou­ti­ne nach dem Auf­ste­hen und vor dem Schla­fen könnt ihr bes­ser ab­schal­ten und eure Kon­zen­tra­ti­on dann hal­ten, wenn sie be­son­ders wich­tig ist.

Zu einer Mor­gen­rou­ti­ne kann bei­spiels­wei­se der Spa­zier­gang um den Block ge­hö­ren, das Bett­ma­chen, der Kaf­fee am Fens­ter mit einem guten Buch oder der Be­such im Sport­stu­dio.

Ar­beits­pen­sum ein­tei­len  

Nie­mand kann und muss 24 Stun­den des Tages mit Ar­beit aus­fül­len, denn dann ist der Stress ein ewi­ger Be­glei­ter. Teilt euch eure Zeit statt­des­sen so ein, dass euer Ar­beits­pen­sum in einem Be­reich liegt, den ihr guten Ge­wis­sens mit euch und eurer Ge­sund­heit ver­ein­ba­ren könnt.

Fin­det zu­nächst einen Ar­beits­ort, der euch pro­duk­tiv macht und euch gleich­zei­tig gut­tut. Das kann euer Ar­beits­zim­mer, die Bü­che­rei, die Bi­blio­thek oder ein ru­hi­ger Platz im Café sein. Schreibt euch de­tail­lier­te To-Do-Lis­ten: Für die FH, für den All­tag, für Ter­mi­ne, für eure an­de­ren Pro­jek­te. Was aus dem Kopf und auf dem Pa­pier lan­det, ent­las­tet und wird kla­rer! Be­ach­tet auch eure in­ne­re Uhr: Wann seid ihr wach und pro­duk­tiv, wann habt ihr euer per­sön­li­ches Leis­tungs­hoch? Wenn ir­gend mög­lich, nutzt diese Zeit für eure wich­tigs­ten Auf­ga­ben, um den Stress zu mi­ni­mie­ren, der ent­steht, wenn ihr dann ver­sucht zu ar­bei­ten, wenn ihr ei­gent­lich lie­ber aus­ru­hen soll­tet.

Seid ihr dabei, eure Auf­ga­ben zu er­le­di­gen, nehmt euch das schwers­te, Ner­ven zeh­rends­te zu­erst vor – ist das ge­schafft, geht euch alles viel leich­ter von der Hand! Ein Buch­tipp aus der Re­dak­ti­on zu die­sem Thema ist Eat that Frog von Brian Tracy.

Er­näh­rung und Be­we­gung

Ganz be­son­ders wich­tig, um Stress­sym­pto­me zu be­kämp­fen und ihnen vor­zu­beu­gen, sind genug Be­we­gung und eine aus­ge­gli­che­ne Er­näh­rung. Wir wol­len euch das Stück Ku­chen am Wo­chen­en­de oder die Tüte Chips vorm Fern­se­her nicht ver­bie­ten. Ach­tet aber dar­auf, haupt­säch­lich auf sol­che Nah­rungs­mit­tel zu­rück­zu­grei­fen, die euch mit En­er­gie ver­sor­gen und euch ge­sund hal­ten. Zu den be­lieb­ten Anti-Stress-Foods ge­hö­ren zum Bei­spiel Pa­pa­ya, Ha­fer­flo­cken, Pa­pri­ka und ech­ter Kakao. Trinkt dazu viel Was­ser, zwei Liter am Tag soll­ten es sein.

Sport ge­hört zu den be­währ­tes­ten Stress­be­kämp­fern: Geht lau­fen, spa­zie­ren, tan­zen, schwim­men, macht Yoga, Pi­la­tes oder Ka­ra­te, au­to­ge­nes Trai­ning oder pro­gres­si­ve Mus­kel­ent­span­nung. Das Sport­an­ge­bot der FH Kiel ist so viel­fäl­tig, das für jeden und jede etwas dabei ist.

Aus­gleich fin­den

Be­ru­hi­gend und ent­span­nend wir­ken auch ein aus­gie­bi­ges Bad am Abend, Zeit in der Natur oder pas­sen­de Musik. Pflegt neben dem Stu­di­um eure Freund­schaf­ten, eure Fa­mi­li­en­ban­de. Und wann habt ihr das letz­te Mal so rich­tig herz­lich ge­lacht? Eine Wun­der­waf­fe gegen ver­krampf­te Mus­keln und einen schwe­ren Kopf. Ent­span­nen­de Musik fin­det ihr zum Bei­spiel frei ver­füg­bar auf You­Tube:

Haus­mit­tel­chen

Ver­sucht es doch mal mit äthe­ri­schen Ölen wie Me­lis­se oder La­ven­del, wenn ihr Ein­schlaf­pro­ble­me habt. Pflanz­li­che Mit­tel wie Bal­dri­an, Hop­fen oder Jo­han­nes­kraut be­kommt ihr eben­falls ohne Re­zept. Sie kön­nen euch bei de­pres­si­ven Ver­stim­mun­gen, Kon­zen­tra­ti­ons­schwie­rig­kei­ten oder Ru­he­lo­sig­keit hel­fen. Auch Aku­pres­su­ren und Mas­sa­gen sind tolle Mög­lich­kei­ten, um Kopf­schmer­zen und Ver­span­nun­gen los­zu­wer­den.

All­tags­stress

Es ist ganz nor­mal, dass nicht alles immer rund läuft im All­tag. Es gibt Tage, die an­stren­gen­der sind als an­de­re und Tage, an denen der „gute Stress“ nötig oder un­ver­meid­bar ist. Lernt, diese Zei­ten zu ak­zep­tie­ren. Sie gehen vor­über. Wenn ihr euch pas­sen­de Rück­zugs­räu­me im All­tag auf­baut, ge­nü­gend schlaft und lernt, auch mal „Nein!“ zu sagen, wenn es zu viel wird, dann könnt ihr dem All­tags­stress trot­zen.

Pro­fes­sio­nel­le Hilfe su­chen

Nehmt alle Stress­sym­pto­me immer ernst! Nichts, was euch aus­laugt oder auf Dauer krank­macht, soll­te auf die leich­te Schul­ter ge­nom­men wer­den. Be­nö­tigt ihr pro­fes­sio­nel­le Un­ter­stüt­zung oder Be­ra­tung, wen­det euch un­be­dingt an die Stu­die­ren­den­be­ra­tung. Das Team hilft euch, eine Lö­sung zu fin­den.

Julia Kö­nigs

© Fach­hoch­schu­le Kiel