Vor einer Bühne stehen viele Frauen. Außerdem sieht man das Publikum, das sich langsam von seinen Stühlen erhebt.© M. Brahms
Die Men­to­rin­nen stan­den dem Pu­bli­kum nach den Vor­trä­gen Rede und Ant­wort.

Tech&Taff: Frau­en netz­wer­ken auf der Di­gi­ta­len Woche Kiel

von Ma­rie­sa Brahms

Im Alt­bau der Lan­des­wirt­schafts­kam­mer Schles­wig-Hol­stein wur­den am ver­gan­ge­nen Frei­tag die schwe­ren Flü­gel-Türen zum Aus­tausch ge­öff­net: Etwa 60 Per­so­nen hat­ten sich den Pro­gramm­punkt Tech&Taff, mit­ver­an­stal­tet unter an­de­rem von der Fach­hoch­schu­le Kiel, rot im Ka­len­der mar­kiert.

Im Rah­men der Di­gi­ta­len Woche fand diese Ver­an­stal­tung nun be­reits das fünf­te Mal statt – und zur Feier des Ju­bi­lä­ums hat­ten sich die Ver­an­stal­te­rin­nen be­son­de­re Gäste ein­ge­la­den: Eine davon war Frän­zi Kühne, Auf­sichts­rä­tin, Un­ter­neh­me­rin und Au­to­rin des Bu­ches „Was Män­ner nie ge­fragt wer­den“. Ge­fragt wurde Kühne an die­sem Nach­mit­tag so ei­ni­ges, denn Tech&Taff bot die Mög­lich­keit zum ge­mein­sa­men Aus­tausch von Frau­en im Be­rufs­le­ben, die dan­kend an­ge­nom­men wurde. Tipps konn­te sich das Pu­bli­kum auf di­rek­tem Wege bei den Spea­ker*innen ab­ho­len.

Das Thema in die­sem Jahr war die Im­pro­vi­sa­ti­on im sonst oft durch­ge­plan­ten Ar­beits­all­tag. Dazu konn­te FH-Alum­na Anne Di­ed­rich­sen sprich­wört­lich ein Lied sin­gen – oder spie­len. Die Be­rufs­mu­si­ke­rin, die im ver­gan­ge­nen Jahr ihren Mas­ter am Fach­be­reich Wirt­schaft ab­schloss, nutzt die Jazz-Musik als Bei­spiel, wie ge­lun­ge­ne Im­pro­vi­sa­ti­on funk­tio­niert.

„Zu Un­recht wird Im­pro­vi­sa­ti­on oft als stüm­per­haft be­zeich­net, sel­ten ist das Wort po­si­tiv be­setzt“, er­klär­te Di­ed­rich­sen dem Pu­bli­kum. Sie ist über­zeugt, dass diese Ein­stel­lung und eine zu straf­fe Feh­ler­kul­tur zu einer schlech­te­ren At­mo­sphä­re auf der Ar­beit füh­ren würde. Statt­des­sen fin­det Di­ed­rich­sen: „Wir soll­ten an­fan­gen, un­se­re Feh­ler zu fei­ern und uns da­nach zu fra­gen, was ma­chen wir dar­aus?“
Dass aus Feh­lern auch etwas un­er­war­tet Schö­nes ent­ste­hen kann, zeig­ten Di­ed­rich­sen am Schlag­zeug und Lars Han­sen am Bass: Nach einem Feh­ler im Schlag­zeug­spiel haben sich Han­sen und Di­ed­rich­sen so ein­ge­spielt, dass der Feh­ler schnell wie­der ver­ges­sen war und das Lied „Au­tumn Lea­ves“ me­lo­disch bis zur letz­ten Note ge­spielt wurde.

Nach den Vor­trä­gen gab es für jede, die woll­te, die Mög­lich­keit, ihre per­sön­li­chen Fra­gen an die Men­to­rin­nen los­zu­wer­den, die bei Tech&Taff Rede und Ant­wort stan­den. Die Aus­wahl war groß: Frau­en aus dem Fi­nanz­we­sen, der Psy­cho­lo­gie, Gen­der­for­schung und der Nach­hal­tig­keits­bran­che und noch vie­len wei­te­ren Tä­tig­keits­be­rei­chen waren am Frei­tag ins Ge­bäu­de der LK.​SH ge­kom­men.

Wich­tig fin­det sol­che Ver­an­stal­tun­gen auch Staats­se­kre­tä­rin Julia Cars­tens, denn: „Oft­mals ist bei Netz­werk-Ver­an­stal­tun­gen der Frau­en­an­teil ge­rin­ger als der Män­ner­an­teil.“

 

© Fach­hoch­schu­le Kiel