Im Sommersemester 2025 setzt der Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit der Fachhochschule (FH) Kiel seine Ringvorlesung zum Themenkomplex „Rechtsextremismus, gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit und Soziale Arbeit“ fort. Am kommenden Mittwoch, 14. Mai 2025 spricht Dr. Leyla Ferman, Mitbegründerin des Yazidi Justice Committee (YJC), ehemals Leiterin des Projekts „FERMAN” der Stiftung Niedersächsische Gedenkstätten und zurzeit Forschungsassistentin beim Survivor-Centred Visual Narratives Project (visualnarratives.org), University of Victoria, Kanada, zum Thema: „Von niederschwelligem Rassismus und Ausgrenzung bis hin zum Völkermord: Das Beispiel der Ezid_innen“.
Zum Inhalt:
Jedem Völkermord gehen Formen von Ausgrenzung, Rassismus und Diffamierung voran. Teilweise reichen diese weit in die Geschichte zurück und schaffen ein starkes Feindbild. Ein Beispiel dafür ist der Völkermord an den Ezid_innen im Jahr 2014, den die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) in der Region Shingal (Irak) begangen hat. In ihrem Vortrag veranschaulicht Dr. Leyla Ferman, wie Ausgrenzungs- und Diffamierungsmechanismen funktionieren, welche Faktoren sie verstärken und wie die betroffene Gruppe darauf reagiert. Sie gibt persönliche Eindrücke aus dem Innenleben der Community im Umgang mit den Folgen von Genoziden. Und sie zeigt auf, warum dieses Thema auch in Deutschland wichtig ist.
Der Vortrag wird am Mittwoch, 14. Mai 2025 von 16.15 bis 17.45 Uhr via Zoom gestreamt. Interessierte können sich bei Prof. Dr. Bedia Akbaş (FH Kiel) per E-Mail (bedia.akbas(at)fh-kiel.de) anmelden. Der Link zum Stream wird rechtzeitig vor der Vorlesung versandt.
Zum Hintergrund:
Der Begriff „Rechtsextremismus“ suggeriert, dass rechtes und ressentimentgeladenes Denken und Handeln lediglich ein Phänomen an den gesellschaftlichen Rändern ist. Wie tief rechtes und menschenfeindliches Denken aber bereits in die Mitte der Gesellschaft angekommen ist, wird im Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit der FH Kiel seit mittlerweile zwölf Jahren thematisiert. Lehrende des Fachbereichs und externe Expert*innen aus Forschung und Praxis gehen der Frage nach, welche Auswirkungen diese gesellschaftlichen Entwicklungen auf die Soziale Arbeit und ihre Adressat*innen haben und welcher Auftrag sich daraus für die Soziale Arbeit ergibt.