Trauerzug ezidischer Frauen im Dorf Kocho (Region Shingal)nach dem Genozid 2014© Faris Mish­ko
Trau­er­zug ezi­di­scher Frau­en im Dorf Kocho (Re­gi­on Shin­gal) nach dem Ge­no­zid 2014

Vor­trag über Ras­sis­mus und Ge­no­zid an Ezi­d_in­nen

von Mi­cha­el Fi­scher

Im Som­mer­se­mes­ter 2025 setzt der Fach­be­reich So­zia­le Ar­beit und Ge­sund­heit der Fach­hoch­schu­le (FH) Kiel seine Ring­vor­le­sung zum The­men­kom­plex „Rechts­ex­tre­mis­mus, grup­pen­be­zo­ge­ne Men­schen­feind­lich­keit und So­zia­le Ar­beit“ fort. Am kom­men­den Mitt­woch, 14. Mai 2025 spricht Dr. Leyla Fer­man, Mit­be­grün­de­rin des Ya­zi­di Ju­sti­ce Com­mit­tee (YJC), ehe­mals Lei­te­rin des Pro­jekts „FER­MAN” der Stif­tung Nie­der­säch­si­sche Ge­denk­stät­ten und zur­zeit For­schungs­as­sis­ten­tin beim Sur­vi­vor-Cent­red Vi­su­al Nar­ra­ti­ves Pro­ject (vi­su­al­nar­ra­ti­ves.org), Uni­ver­si­ty of Vic­to­ria, Ka­na­da, zum Thema: „Von nie­der­schwel­li­gem Ras­sis­mus und Aus­gren­zung bis hin zum Völ­ker­mord: Das Bei­spiel der Ezi­d_in­nen“.

Zum In­halt: 

Jedem Völ­ker­mord gehen For­men von Aus­gren­zung, Ras­sis­mus und Dif­fa­mie­rung voran. Teil­wei­se rei­chen diese weit in die Ge­schich­te zu­rück und schaf­fen ein star­kes Feind­bild. Ein Bei­spiel dafür ist der Völ­ker­mord an den Ezi­d_in­nen im Jahr 2014, den die Ter­ror­or­ga­ni­sa­ti­on Is­la­mi­scher Staat (IS) in der Re­gi­on Shin­gal (Irak) be­gan­gen hat. In ihrem Vor­trag ver­an­schau­licht Dr. Leyla Fer­man, wie Aus­gren­zungs- und Dif­fa­mie­rungs­me­cha­nis­men funk­tio­nie­ren, wel­che Fak­to­ren sie ver­stär­ken und wie die be­trof­fe­ne Grup­pe dar­auf re­agiert. Sie gibt per­sön­li­che Ein­drü­cke aus dem In­nen­le­ben der Com­mu­ni­ty im Um­gang mit den Fol­gen von Ge­no­zi­den. Und sie zeigt auf, warum die­ses Thema auch in Deutsch­land wich­tig ist.

Der Vor­trag wird am Mitt­woch, 14. Mai 2025 von 16.15 bis 17.45 Uhr via Zoom ge­streamt. In­ter­es­sier­te kön­nen sich bei Prof. Dr. Bedia Akbaş (FH Kiel) per E-Mail (bedia.​akbas(at)fh-kiel.de) an­mel­den. Der Link zum Stream wird recht­zei­tig vor der Vor­le­sung ver­sandt.

Zum Hin­ter­grund:

Der Be­griff „Rechts­ex­tre­mis­mus“ sug­ge­riert, dass rech­tes und res­sen­ti­ment­ge­la­de­nes Den­ken und Han­deln le­dig­lich ein Phä­no­men an den ge­sell­schaft­li­chen Rän­dern ist. Wie tief rech­tes und men­schen­feind­li­ches Den­ken aber be­reits in die Mitte der Ge­sell­schaft an­ge­kom­men ist, wird im Fach­be­reich So­zia­le Ar­beit und Ge­sund­heit der FH Kiel seit mitt­ler­wei­le zwölf Jah­ren the­ma­ti­siert. Leh­ren­de des Fach­be­reichs und ex­ter­ne Ex­pert*innen aus For­schung und Pra­xis gehen der Frage nach, wel­che Aus­wir­kun­gen diese ge­sell­schaft­li­chen Ent­wick­lun­gen auf die So­zia­le Ar­beit und ihre Adres­sat*innen haben und wel­cher Auf­trag sich dar­aus für die So­zia­le Ar­beit er­gibt. 

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