Ein Mann erklärt einer Gruppe Studierender die benötigte Technik.© H. Ohm
Blitz und Don­ner im Labor mit Prof. Kay Reth­mei­er

Wie be­geg­net Deutsch­land dem Fach­kräf­te­man­gel?

von viel.-Re­dak­ti­on

Die FH Kiel in­for­miert ju­gend­li­che Zu­wan­de­re­rin­nen und Zu­wan­de­rer über Mög­lich­kei­ten zur be­ruf­li­chen Qua­li­fi­ka­ti­on

Gast­bei­trag von Prof. Kay Reth­mei­er

Ver­schie­de­ne Wirt­schafts­ver­bän­de kla­gen fast tag­täg­lich über den ab­seh­ba­ren Fach­kräf­te­man­gel in Deutsch­land. Das Aus­maß die­ses zu­künf­ti­gen Miss­stan­des darf mit Hin­blick auf die doch oft recht ein­sei­ti­ge In­ter­es­sen­la­ge die­ser Wirt­schafts­ver­tre­te­rin­nen und -ver­tre­ter guten Ge­wis­sens hin­ter­fragt wer­den, doch ist der de­mo­gra­fi­sche Wan­del als sol­cher nicht ab­zu­strei­ten.

Deutsch­land braucht mehr Nach­wuchs­kräf­te in den tech­ni­schen Schlüs­sel­bran­chen wie In­dus­trie 4.0 oder der En­er­gie­wen­de, aber auch in Pfle­ge­be­ru­fen und an­de­ren so­zia­len Be­schäf­ti­gungs­fel­dern, und muss sich dabei auch als Ein­wan­de­rungs­land ver­ste­hen, will es seine gute Po­si­ti­on im in­ter­na­tio­na­len Ver­gleich der füh­ren­den Wirt­schafts­na­tio­nen nicht ver­lie­ren. Ist die Job­situa­ti­on für EU-Zu­wan­de­re­rin­nen und -Zu­wan­de­rer recht­lich ge­klärt, ste­hen Ar­beits­su­chen­de aus dem nicht-EU-Aus­land oft vor hö­he­ren Schran­ken. Häu­fig wer­den be­reits er­lang­te Qua­li­fi­ka­tio­nen wie die Hoch­schul­zu­gangs­be­rech­ti­gung oder gar Stu­di­en­ab­schlüs­se nicht oder nur teil­wei­se an­er­kannt, was trotz aus­rei­chen­der Qua­li­fi­ka­ti­on einen Ein­stieg in die Ar­beits­welt er­schwert oder ganz un­mög­lich macht.

Hier hilft die Fach­hoch­schu­le Kiel mit ihrem Stu­di­en­kol­leg, wel­ches in­ter­na­tio­na­le Stu­di­en­be­wer­be­rin­nen und Stu­di­en­be­wer­ber ge­zielt auf ein Stu­di­um in Deutsch­land vor­be­rei­tet. Im Rah­men des vom Job­cen­ter fi­nan­zi­ell un­ter­stütz­ten AWO-Pro­jekts „Be­rufs­ori­en­tie­rung für neu­zu­ge­wan­der­te Ju­gend­li­che und junge Er­wach­se­ne“ emp­fin­gen Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­ter des Stu­di­en­kol­legs und der Zen­tra­len Stu­di­en­be­ra­tung der FH Kiel am 19. März 2015 eine Grup­pe jun­ger Er­wach­se­ner aus dem ara­bi­schen Raum und in­for­mier­ten diese über eine mög­li­che Zu­kunft an der Hoch­schu­le. Neben vie­len Infos zu den not­wen­di­gen For­ma­li­tä­ten und recht­li­chen Rah­men­be­din­gun­gen stand für die Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer zum Aus­klang ein Ab­ste­cher ins Blitz­la­bor der FH Kiel auf dem Pro­gramm. Hier wurde ganz prak­tisch er­ör­tert, wel­che Fra­ge­stel­lun­gen die deut­sche In­dus­trie in Zu­kunft be­schäf­ti­gen wird, zum Bei­spiel: Wie müs­sen die Ro­tor­blät­ter von immer grö­ßer wer­den­den Wind­rä­dern kon­stru­iert sein, damit sie Blitz­ein­schlä­ge ver­kraf­ten und nicht aus­fal­len? Die Zu­hö­ren­den zeig­ten sich auf­ge­schlos­sen und in­ter­es­siert – der Funke war, im über­tra­ge­nen Sinne, bei der Einen oder dem An­de­ren be­reits über­ge­sprun­gen …

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