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Zehn Jahre In­ter­dis­zi­pli­nä­re Wo­chen

von Aenne Boye

Als die Fach­hoch­schu­le Kiel vor zehn Jah­ren die In­ter­dis­zi­pli­nä­ren Wo­chen (IDW) ein­führ­te, war sie deutsch­land­weit Vor­rei­ter. Auch heute noch sind die IDW in ihrem For­mat und Um­fang ein­zig­ar­tig.

Stu­die­ren­de kön­nen in den IDW ein­mal aus dem Stu­di­en­all­tag her­aus­kom­men, um an­de­re Men­schen zu tref­fen, neue Lehr­for­men ken­nen­zu­ler­nen und Schlüs­sel­kom­pe­ten­zen zu er­wer­ben. Ähn­li­ches gilt auch für die Leh­ren­den, die neue The­men aus­pro­bie­ren oder Ko­ope­ra­tio­nen über Fach­be­reichs­gren­zen hin­weg ein­ge­hen kön­nen. FH-Prä­si­dent Pro­fes­sor Dr. Udo Beer schrieb im Vor­wort des Pro­gramm­hef­tes der ers­ten IDW: „Der Bo­lo­gna-Pro­zess birgt die Ge­fahr, das drei­jäh­ri­ge Ba­che­lor-Stu­di­um zu einer Phase der blo­ßen Wis­sens­auf­nah­me de­ge­ne­rie­ren zu las­sen.“ Er be­zeich­ne­te die IDW als „hu­ma­nis­ti­schen Ent­wurf“, die die FH Kiel dem ent­ge­gen­hält.

Seit den ers­ten IDW im Jahr 2009 ist viel pas­siert: Die Ver­an­stal­tungs­zahl stieg von 174 auf durch­schnitt­lich etwa 230 An­ge­bo­te. Zu den ers­ten IDW gab es noch ein ana­lo­ges Pro­gramm­heft mit einer Stem­pel­kar­te. Diese Karte muss­ten die Teil­neh­mer*innen ab­stem­peln las­sen und ein­rei­chen. „Das hän­di­sche Aus­wer­ten die­ser Kar­ten war sehr auf­wen­dig und zeit­in­ten­siv“, er­klärt Isa­bel­le Bar­tels, Or­ga­ni­sa­to­rin der IDW. Eine wei­te­re große Ver­än­de­rung ist, dass die IDW mitt­ler­wei­le struk­tu­rel­ler Be­stand­teil aller Ba­che­lor­stu­di­en­gän­ge sind. Die Stu­die­ren­den kön­nen zehn Leis­tungs­punk­te durch die in­ter­dis­zi­pli­nä­re Lehre er­rei­chen.

„Ich hatte das große Glück, die Ein­füh­rung der IDW als Mit­glied der IDW-Ar­beits­grup­pe und ‚Über­zeu­gungs­tä­te­rin’ von Be­ginn an mit be­glei­ten zu dür­fen“, sagt Prof. Dr. Doris We­ßels.  „Bis heute finde ich es be­wun­derns­wert, dass unser Prä­si­dent Pro­fes­sor Udo Beer die­ses weg­wei­sen­de und zu­gleich po­la­ri­sie­ren­de Pro­jekt vor zehn Jah­ren in­iti­iert und mit so viel Mut und Aus­dau­er ein­ge­führt hat. Wir neh­men zwei Wo­chen vom Se­mes­ter, schaf­fen aber auch wich­ti­gen Frei­raum für in­ter­dis­zi­pli­nä­re The­men – The­men, die im fach­spe­zi­fi­schen Den­ken und den klas­si­schen Cur­ri­cu­la nicht be­rück­sich­tigt wer­den“, er­klärt We­ßels wei­ter. Sie ist Mit­glied der IDW-AG, in der Pro­fes­sor*innen aus allen Fach­be­rei­chen zwei­mal pro Se­mes­ter zu­sam­men­kom­men und sich mit dem IDW-Team und der Vi­ze­prä­si­den­tin für Lehre, Prof. Dr. Ma­ri­ta Sper­ga, aus­tau­schen.

Die­ses Se­mes­ter fin­den die IDW zum 21. Mal statt. Auch nach zehn Jah­ren hat der Satz von Prof. Udo Beer noch Re­le­vanz: „Das An­ge­bot ist da! Was Sie dar­aus ma­chen, liegt bei Ihnen!“

 

Das ak­tu­el­le Pro­gramm sowie wei­te­re In­for­ma­tio­nen zu den In­ter­dis­zi­pli­nä­ren Wo­chen gibt es unter http://​ida.​fh-​kiel.​de/.

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