Ein Kleinkind© Le­bert

Zwi­schen den Jah­ren - eine be­son­de­re Aus­zeit für die Fa­mi­lie

von Su­san­ne Meise

Rund 700 Ki­lo­me­ter Rich­tung Süden zieht es FH-Vi­ze­prä­si­dent Klaus Le­bert und seine Fa­mi­lie in die­sem Jahr zu Weih­nach­ten. Ge­nau­er ge­sagt nach Bruch­sal in Baden-Würt­tem­berg - der Stadt, in der er seine Kind­heit und Ju­gend ver­bracht hat. Der Hei­lig­abend war in den Jah­ren immer ein stark durch­ge­plan­ter Tag, ver­rät der Pro­fes­sor für Me­cha­tro­nik. Und das dürf­te nun auch wie­der so sein.

Mit dem Schmü­cken des Weih­nachts­baums und dem Auf­stel­len der Krip­pe star­te­te die Fa­mi­lie mor­gens in den Hei­lig­abend. Am Vor­mit­tag ging es dann an einen Fo­rel­len­teich, ein­kau­fen für das Abend­essen. „Als Kind war es ein be­son­de­res Er­leb­nis für mich, mit­tags einen Fisch aus­zu­su­chen, der abends auf dem Tisch lag“, er­zählt Le­bert.

Vor dem Essen ging es in die Kir­che, da­nach folg­te die Be­sche­rung, als er und sein Bru­der noch jün­ger waren. Mit zu­neh­men­dem Alter wech­sel­te die Rei­hen­fol­ge, aber ein Got­tes­dienst ge­hör­te immer dazu, ge­nau­so wie ein Be­such auf dem Fried­hof. „Das Ge­den­ken an die Ver­stor­be­nen hat sei­nen Platz an Hei­lig­abend“, sagt Klaus Le­bert.

Auf die Be­sche­rung war­te­ten die Kin­der in ihrem Zim­mer. Wenn das Glöck­chen er­tön­te, war es so­weit. Und man­ches Mal sahen sie dann so­fort, wel­cher Wunsch in die­sem Jahr in Er­fül­lung ging. „Mein Vater hat gern Dinge auf­ge­baut, wie die Car­rer­a­bahn zum Bei­spiel. So konn­ten wir gleich damit spie­len“, er­in­nert sich Klaus Le­bert. Mit dem Kult­film „Wir sind keine Engel“ mit Hum­ph­rey Bo­gart und Peter Us­ti­nov klang der Hei­lig­abend in sei­nem El­tern­haus da­mals aus.

Der Film ist heute ein an­de­rer - Le­berts Frau und Sohn schau­en jedes Jahr ge­mein­sam „Drei Nüsse für Aschen­brö­del“ an -, aber das Glöck­chen zur Be­sche­rung, der Kirch­gang und der Fisch sind für Klaus Le­bert auch heute noch fest mit Weih­nach­ten ver­bun­den, eben­so wie mit der be­son­de­ren Aus­zeit für die Fa­mi­lie. „Es ist ge­sell­schaft­li­cher Kon­sens, dass zwi­schen den Jah­ren alles etwas ruht. So­weit es geht, lässt man an­de­re Leute in Ruhe, das finde ich toll“, sagt Le­bert und be­dau­ert, dass Os­tern die­sen Nim­bus mitt­ler­wei­le ver­lo­ren hat.

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