Ernst-August-Göttsche-Preis

Auszeichnung herausragender Abschlussarbeiten aus dem technischen Bereich


Die Ernst-August-Göttsche-Gedächtnisstiftung fördert laut Satzung anwendungsbezogene Forschung junger Ingenieur*innen der Fachgebiete Elektrotechnik und Informatik, Feinwerktechnik, Maschinenbau und Schiffbau an Fachhochschulen in Schleswig-Holstein. Ihr Preis wurde 1986 erstmals vergeben und geht auf das Vermächtnis des Kieler Ingenieurs Ernst-August Göttsche zurück. Nach seinem Tod stiftete seine Ehefrau, die Ärztin und Kunsthistorikerin Dr. med. Dr. phil. Gertrud Schlüter-Göttsche, das gemeinsame Erbe der Fachhochschule Kiel. 

Alle zwei Jahre können Dozierende, die in einem technischen Studiengang lehren, Studierende mit Bachelor- oder Masterthesen vorschlagen, die in ihrer Qualität herausragen und sich durch ihre Anwendungsbezogenheit auszeichnen. Die Arbeiten müssen innerhalb der letzten vier Semester verfasst worden sein. 

Der Stiftungsrat unter Vorsitz von Prof. Dr.-Ing. Felix Woelk entscheidet über die Thesen und die dazu eingereichten Gutachten der Vorschlagenden. Vergeben wird ein Hauptpreis in Höhe von 2.000 Euro. Daneben kann es Preise von 250 Euro als Anerkennung geben.

Die nächste Ausschreibung ist für Anfang 2025 vorgesehen.

 

Die Preisträger

2023

Hauptpreis:

David Westerhoff, Fachhochschule Kiel - Bachelorarbeit „Praktische Untersuchung und Entwurf eines äquivalenten Schaltungsmodells der elektrothermischen Instabilität von Leistungs-MOSFETs im Linearbetrieb“

Im Rahmen seiner Abschlussarbeit hat sich der Absolvent des Bachelorstudiengangs Elektrotechnik mit einem alten Problem der Halbleiterindustrie befasst: Der elektrothermischen Instabilität von Leistungs-MOSFETs. Leistungs-MOSFETs dienen als elektronische Schalter und Stromregler und werden in diversen leistungselektronischen Schaltungen, wie Motoransteuerungen, eingesetzt. Bei ihrer Nutzung kommt es zum sogenannten elektrothermischen Effekt: Der durchfließende Strom erhöht die Temperatur des MOSFETs, dessen Erwärmung wiederum den Durchfluss des Stroms erhöht. In der Konsequenz kann dies zu einer Überhitzung und somit zur Zerstörung des MOSFETs führen.

Westerhoff ist es gelungen, eine neuartige Simulationsmethode und ein mathematisches Modell zu entwickeln, mit denen sich der sichere Arbeitsbereich von Leistungs-MOSFETs bestimmen lässt. Dies ermöglicht die Erstellung einer virtuellen Version des MOSFETs und damit die realistische Nachbildung seines Verhaltens inklusive der elektrothermischen Effekte. Diese Entwicklung könnte den Entwicklungsprozess leistungselektronischer Schaltungen beschleunigen und helfen, die Schaltungen hinsichtlich ihrer Zuverlässigkeit zu beurteilen.

2022

Hauptpreis:

Helen Alina Pabst, Fachhochschule Kiel -  Bachelorarbeit „Modellierung und numerische Simulation der strömungsmechanischen Vorgänge während des Notanblasens bei Unterseebooten ”

In ihrer Thesis untersuchte die Maschinenbau-Studentin in Kooperation mit dem Unternehmen thyssenkrupp Marine Systems GmbH (tkMS)  die strömungsmechanischen Vorgänge während des Notauftauchens von U-Booten. Die innerhalb der Arbeit entwickelte numerische Simulation ist durch eine Parametrisierung auf diverse Szenarien anwendbar, die einen sehr detaillierten Einblick in das physikalische Verhalten dieser Rettungseinrichtung ermöglicht und wichtige Erkenntnisse zur Optimierung liefert.

2015

Hauptpreis:

Julius Kruse, Fachhochschule Flensburg - Masterarbeit „Dynamische Simulation der Lagerreaktionen einer Windenergieanlage im turbulenten Windfeld ”

Der Masterabsolvent entwickelte ein Simulationsmodell, mit dem die aus turbulenten Windfeldern resultierenden, hochgradig schwankenden mechanischen Lasten an verschiedenen Komponenten von Windkraftanlagen vorhergesagt und so die Einflüsse von konstruktiven oder betriebstechnischen Parametern auf diese untersucht werden können. 

Anerkennungspreis:

Viktor Bester, Fachhochschule Westküste - Bachelorthesis „Optimierung des BHKW-Betriebes durch Einsatz von Absorptionskälteanlagen im Westküstenklinikum Heide“

Bester, einer der ersten Absolventen des damals neu eingerichteten Studiengangs „Umweltgerechte Gebäudesystemtechnik“ an der Fachhochschule Westküste (FHW), untersuchte in seiner Bachelorthesis sowohl technisch als auch wirtschaftlich, wie durch den Einsatz von Absorptionskälteanlagen die Wirtschaftlichkeit der Energieversorgung im Westküstenklinikum Heide (WKK) unter Einbindung der bestehenden Anlagentechnik und mit Blick auf die Nachhaltigkeit so verbessert werden kann, dass das WKK künftig weitere Energiekosten einsparen kann.

2011/12

Hauptpreis:

Sünje Marsch, Fachhochschule Kiel - Masterarbeit „Improving Efficiency of Hydrostatic Drivelines using Dry Case Bent Axis Motors”

Normalerweise sind hydrostatische Motoren mit Öl gefüllt. Durch ihre Bewegung führen die rotierenden Teile, wie Kolben und Zylinderblock, jedoch zu sogenannten Planschverlusten und so zu einer Verringerung des Wirkungsgrades. Marschs Arbeit beschäftigt sich mit dem energetischen Nutzen von hydrostatischen Motoren mit einem geleerten Gehäuse, bei denen diese Verluste somit nicht auftreten. 

Anerkennungspreis:

Horst Schade, Fachhochschule Kiel - Master „Entwicklung eines Konstruktionsvorschlages für den Maschinenträger einer 5MW Windenergieanlage mit Hilfe der Topologieoptimierung“

 

2009

Hauptpreis:

Dirk Jarrens, Fachhochschule Westküste - Diplomarbeit „Entwicklung eines MPC-Mehrgrößenreglers für einen Tonerdeslurry-Sprühtrockner“

 

Anerkennungspreis:

Jannis Schöffer, Fachhochschule Flensburg - Diplomarbeit „Simulation der Druck- und Geschwindigkeitsteilung im Verdrängerraum und im Umsteuerbereich einer Axialkolbenpumpe.

2007

Hauptpreis:

Andreas Pittner, Fachhochschule Flensburg  - Diplomarbeit “Application of a hybrid simulation technique to solve coupled field problems for automated welding processes and calculation of residual stress and distortion“

2004

Hauptpreis:

Christoph Rath, Fachhochschule Flensburg - Diplomarbeit „Analysis and Realisation of an 84.48 Mbit/s Burst-Mode-Receiver for a Passive Optical Network (PON)“

Die Abschlussarbeit beschäftigt sich mit „Passiven Optischen Netzwerken (PON)“ wie sie zur optischen Datenübertragung in Computernetzwerken eingesetzt werden. Ein für diese Anwendung notwendiges Empfangsgerät wurde von dem Preisträger selbst entwickelt. 

2002

Hauptpreis:

Jörn Wollenzin, Fachhochschule Kiel - Diplomarbeit „Achromatization of a Sub-Picosecond Laser-Resonator“

Ziel der Untersuchung war die Erzeugung von Laser-Lichtblitzen, die so kurz sind, dass dieses Licht in dieser Zeit nur eine Strecke zurücklegt, die einem halben Haardurchmesser entspricht. Mit derartig extrem kurz gepulsten Lasern können bei der Untersuchung von Zellen für die Biotechnologie sehr kontrastreiche Bilder erzeugt werden. 

1999

Hauptpreis:

Lars Kalsow, Fachhochschule Lübeck - Diplomarbeit „Entwicklung und Erprobung einer Kryosonde für die minimalinvasive Kryochirugie und den Einsatz in Kernspintomographen“

Anerkennungspreis:

Claass Rostock, Fachhochschule Kiel - Diplomarbeit  „Entwicklung eines Verfahrens zur Erfassung beliebiger Wasser-/Dampfkreisläufe“

1996

Hauptpreis:

Fred Aßmann, FR Flensburg - „Farbmetrik, spektrografisches Messverfahren; Aufbau des Farbmessgerätes POLLUX, Erstellung von Ansteuer- und Auswerte-Software“

Anerkennungspreise:

Thomas Dietrich, Fachhochschule Flensburg - „Standzeitverlängerung von Kühlschmierstoffen durch Schrägplatten-Koaleszenzabscheidung“

Markus Möller, Fachhochschule Kiel- „Aufbau von Mikrowellensensoren in Steifenleitungstechnik im Frequenzbereichsbereich 4-12 GHz

1994

Hauptpreis:

Olaf Puschmann, Fachhochschule Kiel - Diplomarbeit, „Konstruktion. Fertigung und Inbetriebnahme eines Fahrkarten-Lesegerätes

Anerkennungspreise:

Udo Fuchs, Fachhochschule Lübeck - Diplomarbeit „Entwicklung einer EDV-gestützten Wareneingangskontrolle im Rahmen der industriellen Qualitätssicherung“

Hans-Werner Mumm, Fachhochschule Flensburg - Diplomarbeit „Projektier einer Destillationsanlage zur Herstellung von Wasser für Injektionszwecke“

Dieter Tiedemann, Fachhochschule Lübeck - Diplomarbeit „Entwurf. Aufbau und Test einer Fuzzy-Regelung und Vergleich mit herkömmlichen Reglern“

1992

Hauptpreis:

Stefan Dieck/ Wolfram Dreher, Fachhochschule Kiel - Diplomarbeit „Konzepte zur elektrischen Energieversorgung der Fachhochschule Kiel/Dietrichsdorf mit Hilfe regenerativer Energiequellen“

Anerkennungspreise:

Klaus Ambos, Fachhochschule Lübeck - Diplomarbeit „Mikrowellentrocknungsverhalten ausgewählter, geformter, anorganischer Produkte“

Ingmar Brumm, Fachhochschule Flensburg - Diplomarbeit „Entwicklung, Aufbau und Test einer Kommunikationseinheit für ein landmobiles Satellitenterminal“

Detlef Jensen/ Horst Karstens, Fachhochschule Flensburg - Diplomarbeit „Entwurf und Aufbau eines rechnergestützten Fehlerraten-Messplatzes für eine Übertragungsrate von 2 MBits“

Ulrich Lange, Fachhochschule Kiel - „Elektrische Stromrichtantriebe für Tunnelbaumaschinen“

Karin Sieden-Lippe, Fachhochschule Lübeck - „Nachweis von Asbest im Trinkwasser durch das Rasterelektronenmikroskop“

1988

Hauptpreis:

Kay Frensch, Fachhochschule Kiel - Diplomarbeit „Bestimmung der Kennwerte von Flächen beliebiger Form unter Zuhilfenahme eines 16-Bit-Personal-Computers“

Anerkennungspreise:

Frauke Timon, Fachhochschule Flensburg - Diplomarbeit „Untersuchung der sättigungsabhängigen Oberfelder einer Einphasenmaschine bei Leerlauf“

Axel Ruhnau, Fachhochschule Kiel - Diplomarbeit „Instrumentierung und Rechnerauswertung zum Kerbschlagversuch“

Olaf Schröder, Fachhochschule Lübeck - Diplomarbeit „Tragbares Programmiergerät zur Wartung von Straßenverkehrs-Signalanlagen“

1986

Hauptpreis:

Dieter Volland, Fachhochschule Flensburg - Diplomarbeit „Programmierbare Schaltuhr mit Sprachausgabe“

Anerkennungspreise:

Gerd Maske Fachhochschule Flensburg - Diplomarbeit „Entwicklung eines Schaltnetzteils 6V/150A“

Jens Petersen, Fachhochschule Flensburg - Diplomarbeit „Bau eines digitalen Phasenmessgerätes“

Peter Weinert, Fachhochschule Kiel - Diplomarbeit „Berechnung eines magnetischen Quadrupolfeldes nach der Methode der finiten Elemente (PDE-Verfahren)“