Best-Prac­ti­ce-Mo­dell: Gen­der in der Lehre: "Ent­wick­lung und Er­pro­bung von Gen­der­mo­du­len für die Cur­ri­cu­la der FH Kiel" (HWP-Pro­jekt)

Lauf­zeit: 2004 - 2006

Das Wis­sen­schafts­sys­tem und die Hoch­schu­len in Deutsch­land sind tra­di­tio­nell von männ­li­chen Stan­dards ge­prägt. Frau­en- und Gen­der­for­schung sind junge Dis­zi­pli­nen, die dazu bei­tra­gen, das "sci­en­ti­fic know­ledge" zu er­hö­hen und die Ob­jek­ti­vi­tät der For­schung durch neue Hy­po­the­sen und Kon­zep­te, in­no­va­ti­ve For­schungs­an­sät­ze, neue In­ter­pre­ta­tio­nen be­kann­ter Daten und die kri­ti­sche Über­prü­fung be­kann­ter Kon­zep­te zu ver­grö­ßern.

Mit der Ein­füh­rung der Ka­te­go­rie Gen­der wer­den wis­sen­schafts­kri­ti­sche Fra­gen an das je­wei­li­ge Fach und an die Hier­ar­chie der Fä­cher ge­stellt und Ka­te­go­ri­en, nach denen Wis­sen je­weils ge­ord­net und struk­tu­riert wird, hin­ter­fragt.

Viele Stu­die­ren­de ab­sol­vie­ren bis­lang ihr Stu­di­um ohne je­mals ex­pli­zit mit ge­schlechts­spe­zi­fi­schen Fra­ge­stel­lun­gen kon­fron­tiert wor­den zu sein. In den meis­ten Fach­dis­zi­pli­nen fehlt die Gen­der-Di­men­si­on voll­stän­dig. Ziel aber der heu­ti­gen Bil­dungs­po­li­tik in Schu­le, Wis­sen­schaft und For­schung muss sein, die un­ter­schied­li­chen Sicht­wei­sen und Denk­an­sät­ze von Frau­en und Män­nern zu nut­zen. Dies muss selbst­ver­ständ­li­cher Be­stand­teil so­wohl in der Lehre wie in der For­schung wer­den.

In Ein­klang mit dem Leit­bild wur­den an der Fach­hoch­schu­le Kiel in den letz­ten Jah­ren ver­schie­de­ne frau­en­för­dern­de bzw. gen­der­spe­zi­fi­sche Maß­nah­men und Ak­ti­vi­tä­ten ins Leben ge­ru­fen und un­ter­stützt, dar­un­ter auch ein Gen­der Con­trol­ling Be­richt. Der Be­richt iden­ti­fi­zier­te zur Wei­ter­ent­wick­lung des Gen­der Main­strea­ming Ge­dan­kens an der Fach­hoch­schu­le u.a. das Ak­ti­ons­feld "Gen­der in der Lehre". Nach einer Dis­kus­si­on im ZFA und mit Zu­stim­mung des Rek­to­rats wurde die Ent­wick­lung eines Pro­jek­tes im Sinne eines Best-Prac­ti­ce-Mo­dells zu "Gen­der in der Lehre" be­grü­ßt. An­ge­sichts des noch immer ge­rin­gen Stu­die­ren­den­an­teils von Frau­en in den in­ge­nieur­wis­sen­schaft­li­chen Stu­di­en­gän­gen wer­den Maß­nah­men für die­sen Be­reich er­probt.

Ziel: Ent­wick­lung und Er­pro­bung von Gen­der­mo­du­len für die Lehre in den in­ge­nieur­wis­sen-schaft­li­chen Stu­di­en­gän­gen der FH Kiel

Das Pro­jekt glie­dert sich in 4 Pha­sen und be­inhal­tet die fol­gen­den Maß­nah­men:

Phase I:
1. Auf­bau einer Steue­rungs­grup­pe
2. Scree­ning der in­ge­nieur­wis­sen­schaft­li­chen Cur­ri­cu­la auf Gen­der­as­pek­te

Phase II:
3. On­line Ring­vor­le­sung "Gen­der in der Lehre der FH Kiel"
4. Ex­per­tIn­nen­be­fra­gung
5. Ent­wick­lung von Gen­der­mo­du­len
6. Work­sho­prei­he "Gen­der­ex­zel­len­te Cur­ri­cu­la"

Phase III:
7. Er­pro­bung von Gen­der­mo­du­len in der Lehre
8. be­glei­ten­de Eva­lua­ti­on

Phase IV:
9. Do­ku­men­ta­ti­on des Pro­zes­ses und der Maß­nah­men
10. Ab­schluss­ta­gung

Wis­sen­schaft­li­che Mit­ar­bei­te­rin:
Bar­ba­ra Reschka, Dipl.-Soz.

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