Daniel Beck und Vladislav Frank© A. Bi­cak­ci
Da­ni­el Beck (li.) und Vla­dis­lav Frank op­ti­mier­ten die Ent­gra­tungs­an­la­ge der FH Kiel.

Stu­die­ren­de au­to­ma­ti­sie­ren Sa­ti­nier­an­la­ge an der FH Kiel

von Jas­min Rohde

„Alle Grate müs­sen weg“ – unter die­sem Leit­satz haben Da­ni­el Beck und Vla­dis­lav Frank wäh­rend ihrer Pro­jekt­ar­beit ge­forscht. Die bei­den Me­cha­tro­nik Stu­den­ten haben einen ef­fi­zi­en­ten Ent­gra­tungs­pro­zess an der FH Kiel eta­bliert.

In ihrem Pro­jekt ging es um die Op­ti­mie­rung und Au­to­ma­ti­sie­rung der Ent­gra­tungs­an­la­ge. Diese An­la­ge ent­fernt Ma­te­rial­über­schüs­se, die beim La­sern bzw. Schnei­den von Blech­tei­len ent­ste­hen. „Die An­la­ge wurde bis­lang sehr ma­nu­ell ver­wen­det, man brauch­te dafür zwei Per­so­nen. Die eine Per­son muss­te den Ak­ku­schrau­ber hal­ten und den Tisch an­trei­ben und die an­de­re Per­son war dazu da, um den Hebel zur An­pres­sung der Sa­ti­nier­wal­ze im rich­ti­gen Mo­ment zu be­die­nen“, er­klärt Vla­sis­lav Frank. „Das war sehr um­ständ­lich und des­halb woll­ten wir das Ganze au­to­ma­ti­sie­ren“, so der 23-Jäh­ri­ge.

Be­gon­nen hat das Pro­jekt unter der Be­treu­ung von Prof. Dr.-Ing. Aylin Bi­cak­ci im März 2024. Die Ideen zur Op­ti­mie­rung ent­stan­den wäh­rend des Pro­zes­ses. „Wir haben uns vor­her grob über­legt, wie der Pro­zess ab­lau­fen soll. Wäh­rend­des­sen sind immer neue Ideen ent­stan­den, die den Pro­zess noch wei­ter ver­ein­fa­chen“, so Da­ni­el Beck. Die bei­den Stu­den­ten haben die An­la­ge mit­hil­fe von ei­gens pro­gram­mier­ten Pa­ra­me­tern au­to­ma­ti­siert. „Ein Pa­ra­me­ter ist bei­spiels­wei­se die Zy­klus­an­zahl, die an­gibt, wie oft die Ma­schi­ne über Kup­fer­ble­che fährt“, er­klärt Beck. Doch die bei­den Stu­den­ten sind auch auf Schwie­rig­kei­ten ge­sto­ßen. „Durch kos­ten­güns­ti­ge Bau­tei­le hat­ten wir zwei Schal­ter, die zu Fehl­funk­tio­nen ge­führt haben. Da waren wir dann erst ein­mal mit der Feh­ler­su­che be­schäf­tigt“, be­schreibt der ge­lern­te KFZ-Me­cha­tro­ni­ker. Die grö­ß­te Bau­stel­le war je­doch das Pro­gram­mie­ren. „Teil­wei­se muss­ten wir den Pro­zess kom­plett ab­än­dern und wie­der von vorne an­fan­gen“, er­in­nert sich Frank. Doch bei Pro­ble­men und Fra­gen stan­den ihnen je­der­zeit die be­treu­en­den Per­so­nen der FH Kiel zur Seite.

Satinieranlage vor dem Prozess©V. Frank
Die An­la­ge vor der Op­ti­mie­rung.
Satinieranlage nach dem Prozess©D. Beck
Die An­la­ge nach der Op­ti­mie­rung.

Das Pro­jekt wurde im De­zem­ber 2024 fer­tig­ge­stellt. Mit der Op­ti­mie­rung der An­la­ge tru­gen die bei­den Stu­die­ren­den einen we­sent­li­chen Teil dazu bei, dass der Ent­gra­tungs­pro­zess an der FH Kiel ver­ein­facht wurde. „Die Ma­schi­ne ist na­he­zu jeden Tag im Ein­satz, also sie wird schon ge­braucht“, be­tont Frank. Da­ni­el Beck be­geis­ter­te die In­ter­dis­zi­pli­na­ri­tät des Pro­jek­tes: „Das span­nends­te am Pro­jekt war das Zu­sam­men­spiel aus der Pro­gram­mie­rung und der Ein­bin­dung der ein­zel­nen Kom­po­nen­ten“. Die be­treu­en­de Pro­fes­so­rin Bi­cak­ci hebt die Be­deu­tung der Ar­beit der bei­den Stu­die­ren­den po­si­tiv her­vor: „Vla­dis­lav Frank und Da­ni­el Beck haben nach in­ten­si­ver Ar­beit nicht nur un­se­ren La­bor­all­tag be­rei­chert, son­dern auch einen si­gni­fi­kan­ten Fort­schritt er­zielt, indem sie einen be­stehen­den, selbst ent­wi­ckel­ten Sa­ti­nie­rer au­to­ma­ti­sier­ten und einen ef­fi­zi­en­ten Ent­gra­tungs­pro­zess eta­blier­ten. Dank ihres Ein­sat­zes kön­nen wir nun den Ent­gra­tungs­vor­gang er­heb­lich prä­zi­ser und schnel­ler durch­füh­ren.“

Für die bei­den Stu­die­ren­den steht künf­tig noch die Ba­che­lor­the­sis an. Sie las­sen es sich noch offen, ob sie einen Mas­ter ma­chen wol­len.

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