Portraitfoto von Michael Müller, Professor an der FH Kiel© J. Brunn
Prof. Dr. Mi­cha­el Mül­ler wurde in den Rat für Mi­gra­ti­on be­ru­fen.

Be­ru­fung in den Rat für Mi­gra­ti­on

von Felix Klein

Seit Sep­tem­ber 2024 ist Prof. Dr. Mi­cha­el Mül­ler vom Fach­be­reich So­zia­le Ar­beit und Ge­sund­heit Mit­glied des Rats für Mi­gra­ti­on (RfM). Der RfM ist ein Zu­sam­men­schluss von rund 220 Wis­sen­schaft­ler*innen aus un­ter­schied­li­chen Dis­zi­pli­nen. „Alle Mit­glie­der be­schäf­ti­gen sich im wei­tes­ten Sinne mit mi­gra­ti­ons­po­li­ti­schen und mi­gra­ti­ons­recht­li­chen Fra­gen“, er­klärt Mül­ler. Der Rat be­trach­tet die Dis­kur­se rund um das Thema Mi­gra­ti­on aus einer wis­sen­schaft­li­chen Per­spek­ti­ve. Mül­ler: „Ganz kon­kret er­stel­len wir Ex­per­ti­sen, Pu­bli­ka­tio­nen und Stel­lung­nah­men, die auch auf den po­li­ti­schen Dis­kurs ein­wir­ken sol­len.“

Doch nicht jede Per­son kann Mit­glied des Rates wer­den. Man wird be­ru­fen. „Auf den Rat für Mi­gra­ti­on wurde ich durch den Vor­sit­zen­den des Rates – Prof. Dr. Vas­si­lis Tsia­nos – auf­merk­sam, des­sen Büro sich auf mei­nem Flur schräg ge­gen­über be­fin­det“, sagt Mül­ler und schmun­zelt. Einen Vor­teil hatte er da­durch nicht: Wie alle an­de­ren po­ten­zi­el­len Mit­glie­der muss­te sich der Er­zie­hungs­wis­sen­schaft­ler auf die Mit­glied­schaft be­wer­ben. „Ich muss­te Un­ter­la­gen aus­fül­len und dar­le­gen, wel­che mei­ner Pu­bli­ka­tio­nen zur Ar­beit des Rates pas­sen und be­grün­den, warum ich dort tätig wer­den soll­te“, er­klärt er. Am Ende ent­schied der Vor­stand zu sei­nen Guns­ten über die Auf­nah­me.

Mi­cha­el Mül­ler hat an der Fach­hoch­schu­le Kiel die Pro­fes­sur für Em­pi­ri­sche So­zi­al­for­schung inne: „Durch meine Pro­fes­sur kon­zen­triert sich meine Tä­tig­keit auf die Ver­mitt­lung von em­pi­ri­schen For­schungs­me­tho­den. Vor­her habe ich diese u.a. im Rah­men der Pro­mo­ti­on zum An­ti­se­mi­tis­mus in Deutsch­land ver­wen­det, so­dass ich nicht nur em­pi­ri­scher So­zi­al­for­scher, son­dern auch An­ti­se­mi­tis­mus­for­scher bin.“ Auch zu Ras­sis­mus forsch­te Mül­ler be­reits. Spre­che man über Mi­gra­ti­on, so spre­che man schnell über diese bei­den The­men. Ver­schie­de­ne Sek­tio­nen set­zen im RfM the­ma­ti­sche Schwer­punk­te, und noch gibt es keine, die sich ex­pli­zit mit An­ti­se­mi­tis­mus aus­ein­an­der­setzt. Mül­ler hofft, so seine Ex­per­ti­se ein­brin­gen zu kön­nen.

Zu sei­ner zu­künf­ti­gen Tä­tig­keit im Rat sagt der Wis­sen­schaft­ler: „Ei­gent­lich be­trifft das all die Dinge, die mit den grund­sätz­li­chen Auf­ga­ben des Rats für Mi­gra­ti­on zu­sam­men­hän­gen: Ich werde bei der Er­stel­lung von Stel­lung­nah­men, Pu­bli­ka­tio­nen und Ex­per­ti­sen be­tei­ligt sein.“ Der Pro­fes­sor geht auch davon aus, dass die Stu­die­ren­den am Fach­be­reich So­zia­le Ar­beit und Ge­sund­heit von sei­ner Mit­glied­schaft pro­fi­tie­ren wer­den: „Ich werde zu­künf­tig viel stär­ker in ak­tu­el­le Dis­kur­se run dum das Thema Mi­gra­ti­on in­vol­viert sein. Meine Lehre am Fach­be­reich wird davon pro­fi­tie­ren“, pro­gnos­ti­ziert Mül­ler.

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