Menschen in einer Reihe, Mann mit Mikro© FH Kiel

Capstone fördert Gründer-Mindset

von Julia Königs

Ein schwarzer Tunnel mit blitzenden Lichtern, die Bässe von Eye of the Tiger, dann die große Bühne und die entscheidenden acht Minuten: Zum zweiten Mal präsentierten die 160 Studierenden aus dem ersten Semester Betriebswirtschaftslehre und dem zweiten Semester Wirtschaftsinformatik zum Abschluss des Moduls Capstone ihre innovativen Gründungsideen zum Thema „Smart City“. 

Im Audimax der FH Kiel fanden sich alle 32 Teams am 8. Juli zusammen, um sich vor der Fachjury aus drei Vertreter*innen des Vereins Mentoren für Unternehmen in Schleswig-Holstein zu behaupten. Die Juror*innen ehrten die Mühen der Studierenden mit ihren kritischen Nachfragen und Tipps und kürten am Ende des Tages drei Siegerteams. 

Drei Monate lang beschäftigten sich die studentischen Teams mit Zielgruppen- und Kundennutzungsanalysen, Ertragsmodelle, Marketinginstrumente und Kalkulationen. Unterstützt wurden alle Teams von Mentor*innen aus dem Dozententeam der FH oder externen Unterstützer*innen des Vereins Mentoren für Unternehmen in SH e.V., der studentischen Unternehmensberatung UNICONSULT e.V. und den Wirtschaftsjunioren Schleswig-Holstein, die ihnen in regelmäßigen Sitzungen Tipps und Feedback gaben, diskutierten und halfen, die richtige Strategie für das Projekt zu finden. Zum ersten Mal in diesem Semester, waren auch Vertreter*innen des Alumnivereins Heimathafen KiEWi e.V. des Fachbereichs Wirtschaft der FH für die Studierenden zur Unterstützung zur Stelle. 

Im Fokus der vielversprechenden Ideen der Studierenden: Wie können wir unsere Stadt besser, nachhaltiger, smarter machen?

Das Modul Capstone hilft den Studienanfänger*innen dabei, kennenzulernen, wie breit gefächert das Studium der Betriebswirtschaftslehre ist. Damit wollen die Modulverantwortlichen Prof. Dr. Jens Langholz, Prof. Dr. Doris Weßels, Maria Laatsch, Prof. Dr. Anja Wiebusch und Prof. Dr. Rob Wiechern nicht nur für das Thema Gründung und Unternehmergeist sensibilisieren, sondern auch eine Möglichkeit schaffen, die Studierenden herausfinden zu lassen, ob das Studium zu ihnen passt.  

„Mir hat die Vielfalt der unterschiedlichen Ideen in diesem Semester wieder ausgesprochen gut gefallen“, so Jens Langholz, Dozent für BWL und Mathematik am Fachbereich Wirtschaft, nach Abschluss der Präsentationen. „Ich kann mir vorstellen, wie herausfordernd es für die Studierenden gleich zu Studienbeginn ist, in einem sehr freien Format eine eigene Geschäftsidee auszuarbeiten und diese bei der großen Abschlussveranstaltung vor 160 Kommiliton*innen zu pitchen. Alle Teams haben meinen großen Respekt!“

Das Engagement der Studierenden reichte von Apps für den Besuch beim Amt, über intelligente Mülleimer bis zu einem Verleihsystem für Grills an beliebten Grillplätzen. Für den dritten Platz auf dem Treppchen prämierte die Jury das Team von „Mr. Crabs“: Silvio Armbrüster, Julia Banck, Kay Lietdke, Jan-Philip Richter und Felix Zander wollen mit ihrer schwimmenden Drohne für mehr Nachhaltigkeit sorgen. Die Drohne soll eigenständig Müll aus Gewässern sammeln. 

Den zweiten Platz erreichten Lucas Dalldorf, Lars Brunner, Fabio Busch, Katharina Schmidt und Katharina von Malsch mit „Multilock“. Gegen ihre Kombination aus Fahrradschloss, GPS-Tracker und Navigationssystem haben Fahrraddiebe keine Chance. 

Als beste Gründungsidee befand die Fachjury den „Study Coach“. Schüler*innen und Studierende können ihr Wissen im Umgang mit digitalen Medien und Technologien an ältere Generationen per App weitergeben. So können Schüler*innen oder Studierende etwas Geld verdienen, während ältere Menschen im Dialog mit jungen Leuten spielerisch erlernen, mit digitalen Medien umzugehen. So wollen Jonas Brunkhorst, Richard Dahms, Insa Koch und Jan Philip Tun dafür sorgen, dass eine Generation die andere unterstützt und dabei hilft, für zukünftige Entwicklungen besser gerüstet zu sein.

Die Dozierenden und Fachjuroren zeigten sich begeistert von den neuen Ideen der Studierenden und hoffen, dass viele Gruppen ihre Intentionen weiterverfolgen. 

„Für die Zukunft erhoffe ich mir, dass wir mit diesem Modul zur Stärkung der Gründungskultur an der FH Kiel und damit in Schleswig-Holstein beitragen können“, resümiert Jens Langholz. „Ich bin gespannt, ob sich in Zukunft eine Start-up-Szene auf dem Campus der FH entwickeln wird. Das Capstone-Modul, Wahlmodule, die im Kontext mit dem Thema Entrepreneurship stehen, und weitere Formate, die zum Teil in Kooperation mit opencampus angeboten werden, wie das InnovationCamp, bilden die Bausteine, die einen nachhaltigen Kulturwandel bewirken können, der den Gründergeist beflügelt.“

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