Screenshot Nextcloud Datensicherung© Next­cloud

Dop­pelt hält bes­ser – be­son­ders bei der Si­che­rung von Daten

von Lena Kuhn

Nach zwei Se­mes­tern On­line­leh­re sind wir alle jeden Tag viele viele Stun­den am PC, ob wir wol­len oder nicht. Ar­beit, Stu­di­um, Freun­de tref­fen oder Filme strea­men – das kon­zen­triert sich alles auf einen Rech­ner. Des­we­gen soll­te man den­ken: Wich­ti­ge Daten muss man auf mehr als die­sem Gerät al­lein spei­chern. Bei mir ging das aber immer unter. Der Lap­top ist re­la­tiv neu, und er hat eine ziem­lich große Fest­plat­te ver­baut. Das muss rei­chen. Es kam also, wie es kom­men muss­te. Nach täg­li­cher in­ten­si­ver Nut­zung das ver­gan­ge­ne Jahr über hat mein Lap­top am Wo­chen­en­de vor mei­ner ers­ten Port­fo­lio-Ab­ga­be be­schlos­sen, in den Streik zu gehen. Er woll­te nicht lau­fen, ge­schwei­ge denn laden. Ein Back-Up all mei­ner Texte, mei­ner No­ti­zen und Mit­schrif­ten hatte ich na­tür­lich nicht ge­macht. Auch meine Texte für den Cam­pus­blog und ein paar Mit­schnit­te von Ge­sprä­chen, die noch zu Tex­ten wer­den woll­ten, be­fan­den sich jetzt auf einer quasi nicht zu öff­nen­den Schatz­tru­he. Wo­mög­lich würde ich sie nie wie­der nut­zen kön­nen. Das ist ein Schock, den ich nie­man­dem wün­sche.

Ein paar Te­le­fo­na­te mit Men­schen, die bes­ser mit PCs um­ge­hen kön­nen als ich, führ­ten dazu, dass das Pro­blem zwar nicht iden­tif­ziert wer­den konn­te, aber trotz­dem ge­löst. Mehr­fach wurde an mich ap­pel­liert: Si­che­re deine Daten dop­pelt. Ei­gent­lich weiß ich das, und sich auf nur ein Gerät zu ver­las­sen, ist sehr naiv. Aber die meis­ten Cloud-Lö­sun­gen sind um­ständ­lich und haben in der kos­ten­frei­en Ver­si­on nur sehr klei­ne Spei­cher­vo­lu­men. Hoch­la­den auf einem Gerät und Run­ter­la­den auf dem an­de­ren, das dau­ert. So viele Zu­satz­schrit­te zu gehen, ent­mu­tigt, über­haupt damit an­zu­fan­gen.

Eine Cloud, auf die man etwas hoch­lädt und dann so­fort auf meh­re­ren Ge­rä­ten Zu­griff auf das Hoch­ge­la­de­ne hätte, gerne mit mehr Spei­cher­platz. Das wäre toll. Schön, dass die FH an uns denkt. Neben einer Of­fice-Li­zenz und einem An­ti­vi­rus-Pro­gramm bie­tet sie seit Kur­zem auch die Ver­wen­dung eines ei­ge­nen Ser­vers von Next­cloud an. Stu­die­ren­de haben dort 10 Gi­ga­byte zur Ver­fü­gung, Do­zie­ren­de das Zehn­fa­che. Durch au­to­ma­ti­sche Syn­chro­ni­sie­rung wird jeder Upload so­fort auf allen Ge­rä­ten ver­füg­bar, auf denen der Cli­ent in­stal­liert ist. Warum hab ich das davor nicht ver­wen­det? Das war die erste Frage, die mir durch den Kopf ging, nach­dem ist das ein­ge­rich­tet hatte. Kann ich mir sel­ber nicht ganz be­ant­wor­ten. Das Schi­cke dabei ist, dass man sich das Run­ter­la­den spart. Ein sonst gerne mal sehr läs­ti­ger Schritt.

Fotos von einem Be­triebs­sys­tem aufs an­de­re  zu über­spie­len wird schnell an­stren­gend. An einem Gerät kann ich SD-Kar­ten lesen. An dem an­de­ren möch­te ich sie ver­wen­den. Nor­ma­ler­wei­se brau­che ich da einen nie zu fin­den­den Stick oder mein Drive, der so chro­nisch über­füllt mit ge­mein­sam be­ar­bei­te­ten Do­ku­men­ten ist, dass ich ihn dafür nicht ver­wen­den kann. Ein­mal auf Next­cloud hoch­ge­la­den, zack – da. Nie wie­der an­ders. Ge­sprä­che für Texte schnei­de ich gerne – nach Er­laub­nis, ver­steht sich – mit dem Handy mit, um dann ge­spro­che­nes in schrift­li­ches Wort um­zu­wan­deln. Glei­ches Thea­ter. Super ner­vig. Aber weil es die App Next­cloud auch für alle gän­gi­gen Han­dy­be­triebs­sys­te­me gibt, hat sich die­ser Pro­zess jetzt auch super ver­schlankt. Ein­fa­cher geht es ei­gent­lich nicht. Und wenn ich die Do­ku­men­te nicht mehr auf Ta­sche brau­che, kann ich sie in der Cloud ein­fach da, wo ich ge­ra­de sitze, lö­schen. Bei Be­darf kön­nen Do­ku­men­te für an­de­re Nut­zer*innen frei­ge­ge­ben wer­den, und ge­mein­sam be­ar­bei­tet wer­den kön­nen sie auch. Durch die Ar­beit auf einem ei­ge­nen Ser­ver hat man al­ler­dings we­sent­lich mehr Da­ten­schutz, als das bei ge­läu­fi­gen brow­ser­ba­sier­ten Cloud-Mög­lich­kei­ten so ge­läu­fig ist.

Das klingt wie dein Traum? Recht hast du. Ein­rich­ten geht auch super ein­fach: Logg dich hier mit dei­nen FH-Zu­gangs­da­ten ein. Also Studi-Mail und Pass­wort. Herz­li­chen Glück­wunsch, jetzt hast du Next­cloud im Brow­ser. Um den Desk­top-Cli­ent nut­zen zu kön­nen (und den kann ich wirk­lich emp­feh­len!), musst du ihn dir zu­nächst in­stal­lie­ren. Den fin­dest du hier. Nach­dem du den Cli­ent auf dei­nem Rech­ner in­stal­liert hast, wird die­ses Fens­ter er­schei­nen:

Du wählst den grau­en But­ton „Bei Next­cloud an­mel­den“. Denn die FH hat ja ihren ei­ge­nen Ser­ver. Du wirst wei­ter­ge­lei­tet zu die­sem Fens­ter:

Und hier ist der kniff­li­ge Part. Du gibst die Adres­se der FH-Cloud ein, also https://​dfncloud.​fh-​kiel.​de. Dann – ganz wich­tig! – klickst du rechts unten auf „Wei­ter“. Soll­test du auf den freund­lich blau er­schei­nen­den But­ton „Bei einem An­bie­ter an­mel­den“ kli­cken, er­stellst du dir ein neues Konto bei Next­cloud. Da unter dei­nem FH-Konto schon eines exis­tiert, ist das eine Sack­gas­se. Wenn du aber auf „Wei­ter“ klickst, öff­net Next­cloud dei­nen Brow­ser und zeigt dir Fol­gen­des an:

Er­neut wirst du dich mit dei­nen FH-Zu­gangs­da­ten ein­log­gen dür­fen. Dann wirst du auf­ge­for­dert, dem Desk­top-Cli­ent den Zu­griff zu ge­wäh­ren:

Das willst du ja. Also klickst du lo­gi­scher­wei­se auf „Zu­griff ge­wäh­ren“. Im Brow­ser wird dir dann das hier an­ge­zeigt:

Und auf dem ent­spre­chen­den Desk­top wirst du auf­ge­for­dert, ein­zu­stel­len, wie viel syn­chro­ni­siert wer­den soll. Du wählst aus, was du möch­test – und dann ist das Setup ab­ge­schlos­sen.

Zack, da sind deine Daten. Jetzt ein­fach jedes Mal, bevor du dei­nen Lap­top schlie­ßt oder dei­nen PC her­un­ter­fährst, hoch­la­den, was du davor dort ge­macht hast. Und nicht mei­nen Schock er­lei­den, weil du jetzt von jedem Gerät, auf dem du den Desk­top-Cli­ent ver­wen­dest, dar­auf zu­grei­fen kannst. Dann kannst du auch, wenn du beim Be­such dei­ner El­tern dei­nen Lap­top in Kiel ver­ges­sen hast, mit deren PC wei­ter auf deine Daten zu­grei­fen.

Und in der App hast du dann auch erst mal alles. Easy.

Und falls du dich das jetzt fragst: Ja, ich hab den Screen­shot ge­macht, so­fort in der App ge­teilt, und dann mit dem Lap­top ein­fach drauf zu­ge­grif­fen. Wirk­lich sehr an­ge­nehm zu be­die­nen. Ich bin jetzt Fan.

Wenn dir das zu schnell ging, fin­dest du hier wei­te­re Hil­fe­stel­lung und Kon­tak­te für Fra­gen. 

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