Präsentation des Logos des Fachbereichs Medien © FH Kiel

Ein Kurz­film kommt sel­ten al­lein

von viel.-Re­dak­ti­on

Es ist lieb­ge­won­ne­ne Tra­di­ti­on am Ende jeden Win­ter­se­mes­ters: die Pro­jekt­schau des Fach­be­reichs Me­di­en. In die­sem Jahr war die Ver­an­stal­tung erst­mals bis auf den letz­ten Platz aus­ver­kauft. Of­fen­bar hat­ten die Stu­die­ren­den er­folg­reich die Wer­be­trom­mel ge­rührt. Ihre Ar­beit wurde mit einem be­geis­ter­ten Pu­bli­kum be­lohnt. Me­di­en­stu­den­tin Paula Loske-Burk­hardt er­leb­te einen Abend vol­ler Pop­corn, Eis und ori­gi­nel­ler Filme.

Don­ners­tag, 14. Ja­nu­ar 2016. 20.30 Uhr. Der große Saal im Stu­dio Film­thea­ter am Drei­ecks­platz füllt sich lang­sam; die Stim­mung ist aus­ge­las­sen. Über 200 Gäste drän­gen sich auf den ge­müt­li­chen Ki­no­ses­seln des Film­thea­ters. Viele Stu­die­ren­de haben Fa­mi­lie und Freun­de mit­ge­bracht, eine bunte Mi­schung von Be­su­che­rin­nen und Be­su­chern tum­melt sich im halb­dunk­len Saal.

Die Film­schau ist das High­light zum Ab­schluss des Mo­duls „Audio- und Vi­deo­pro­duk­ti­on II“, in dem die Stu­die­ren­den des drit­ten Se­mes­ters des Stu­di­en­gangs „Mul­ti­me­dia Pro­duc­tion“ Kurz­fil­me von drei­ein­halb bis vier­ein­halb Mi­nu­ten Länge pro­du­zie­ren. Dabei muss­ten die fünf- bis sechs­köp­fi­gen Teams alles selbst be­den­ken und or­ga­ni­sie­ren: von der Wahl des The­mas, über das Dreh­buch bis hin zur Aus­wahl von Schau­spie­le­rin­nen und Schau­spie­lern, Dreh­ort und Equip­ment. Neben der Idee und Ka­me­ra­füh­rung flie­ßt auch die Post­pro­duk­ti­on – also Schnitt, Ef­fek­te und wei­te­re Nach­be­ar­bei­tun­gen des Roh­ma­te­ri­als – in die Be­wer­tung des Mo­duls mit ein. Meh­re­re Leh­ren­de und Mit­ar­bei­ten­de des Fach­be­reichs Me­di­en be­treu­en das um­fang­rei­che Pro­jekt, das Prof. Dr. To­bi­as Hoch­scherf und Prof. Dr. Bernd Stein­brink ver­ant­wor­ten. 14 Kurz­fil­me sind so in­ner­halb we­ni­ger Wo­chen ent­stan­den, die jetzt ihre Pre­mie­re vor dem neu­gie­ri­gen Pu­bli­kum fei­ern.

Durch das Pro­gramm füh­ren die zwei Dritt­se­mes­ter Kers­tin Sick und Malte Lo­renz. Nach je­weils drei Fil­men bit­ten sie die ver­ant­wort­li­chen Teams nach vorne und fra­gen nach Pan­nen bei den Dreh­ar­bei­ten und wei­te­ren An­ek­do­ten. Die meis­ten La­cher ern­tet dabei das Team „Plant­man“, das seine ei­gens für den Film be­stell­te Gar­de­ro­be nach Ende der Dreh­ar­bei­ten zu­rück an den On­line-Shop schick­te, um Kos­ten beim Equip­ment zu spa­ren – ty­pisch Stu­die­ren­de halt. Das lau­tes­te Mit­leids-„Ohh“ geht an einen auf­op­fe­rungs­vol­len Kom­mi­li­to­nen, der wäh­rend des Drehs stun­den­lang auf dem eis­kal­ten Boden eines Trep­pen­hau­ses lie­gen muss­te. Seine recht un­spek­ta­ku­lä­re, aber nicht un­wich­ti­ge Auf­ga­be war, eine Woh­nungs­tür durch die Beine der Ak­teu­re hin­durch immer wie­der auf- und zu­zu­schie­ben, ohne dabei selbst von der Ka­me­ra ein­ge­fan­gen zu wer­den.

Bei der The­men­fin­dung lie­ßen die Teams ihrer stu­den­ti­schen Krea­ti­vi­tät frei­en Lauf. So bie­tet der Abend ein brei­tes Spek­trum an Film­gen­res, an­ge­fan­gen von mit Wit­zen und Sei­ten­hie­ben ge­spick­ten Ko­mö­di­en, bis hin zum Hor­ror­film mit Herz­in­farkt­po­ten­zi­al. Viele der Filme be­schäf­ti­gen sich auf hu­mor­vol­le Art und Weise mit be­kann­ten All­tags­pro­ble­men und Kli­schees – ver­hass­te Schwie­ger­el­tern, ner­vi­ge Nach­barn oder die Suche nach einem neuen WG-Mit­glied. An­de­re wid­men sich eher düs­te­ren The­men, so dass bei der Pro­jekt­schau auch Krimi- und Thril­ler-Fans auf ihre Kos­ten kom­men.

„Bei der Pro­jekt­schau zu­zu­se­hen, macht rie­si­gen Spaß“, fin­det Svea Chris­ti­an­sen. „Es ist immer wie­der span­nend zu er­le­ben, was für tolle Pro­jek­te in so kur­zer Zeit zu­stan­de kom­men.“ Die Me­di­en­stu­den­tin im fünf­ten Se­mes­ter hat schon im ver­gan­ge­nen Jahr im Rah­men des­sel­ben Mo­duls einen Kurz­film pro­du­ziert und kann sich bei der dies­jäh­ri­gen Pro­jekt­schau ent­spannt zu­rück­leh­nen. „Für uns gab es im letz­ten Jahr eine ähn­li­che Ver­an­stal­tung; die­ses Jahr haben sie mit dem aus­ver­kauf­ten Saal dem Gan­zen aber noch­mal die Krone auf­ge­setzt.“

Die Zu­schaue­rin­nen und Zu­schau­er fei­ern jeden Film mit to­sen­dem Ap­plaus und vie­len La­chern. Grö­ße­re Ton- und Tech­nik­pan­nen blei­ben im Lauf des Abends zur Er­leich­te­rung aller aus. Nur ein hän­gen­ge­blie­be­nes Stand­bild von einem als Zau­be­rer ver­klei­de­ten Stu­den­ten sorgt zwi­schen­durch für all­ge­mei­ne Er­hei­te­rung.

Nach knapp drei Stun­den bes­ter Un­ter­hal­tung sind alle An­ek­do­ten er­zählt und auch die letz­te Lach­trä­ne aus den Au­gen­win­keln ge­wischt. Die Mo­de­ra­to­ren be­dan­ken sich bei allen Mit­wir­ken­den für die ge­lun­ge­ne Ver­an­stal­tung und ver­ab­schie­den sich von ihrem Pu­bli­kum. Auf den Ge­sich­tern der Stu­die­ren­den spie­gelt sich eine Mi­schung aus Er­leich­te­rung und Stolz. Schlie­ß­lich zeugt die Pro­jekt­schau von ihrem En­ga­ge­ment und Ta­lent, mit dem sie nicht nur für tolle Filme ge­sorgt, son­dern auch den Abend ge­mein­sam mit ihrer Fach­schaft auf die Beine ge­stellt haben.

© Fach­hoch­schu­le Kiel