Blick auf die Strömungsrinne im Labor© S. Liebisch
Die Strömungsrinne wird ein Herzstück der zukünftigen Lehre und Forschung im Bereich des Wasserbaus und des Küsteningenieurwesens bilden.

Ein Meilenstein für das Labor für Wasserbau und Küstenschutz

von Campusredaktion

Seit der Gründung des Instituts für Bauwesen (IfB) an der Fachhochschule Kiel liegt ein Fokus auf dem Aufbau der zugehörigen Labore, um den Studierenden des Bauingenieurwesens eine praxisnahe Ausbildung zu ermöglichen. Ein wichtiger Meilenstein wurde nun für das Labor für Wasserbau und Küstenschutz mit der Inbetriebnahme der Strömungsrinne erreicht: Neben den wasserbaulichen Versuchsständen im Campuslabor wird die in den Räumlichkeiten des IfB am Seefischmarkt installierte Strömungsrinne ein Herzstück der zukünftigen Lehre und Forschung im Bereich des Wasserbaus und des Küsteningenieurwesens bilden.

Blick auf die Strömungsrinne mit Wellenbewegung©S. Liebisch
Die Strömungsrinne kann auch als kleiner Wellenkanal genutzt werden, bei dem mittels Wellengenerator regelmäßige Oberflächenwellen erzeugt werden können.

Die Versuchsrinne hat einen Querschnitt von 30,9 x 45 Zentimetern und verfügt über eine Versuchsstrecke von 12,5 Metern Länge. In der Rinne können Strömungen mit einem Durchfluss von bis zu 120 Kubikmeter pro Stunde erzeugt werden. Dafür ist die Strömungsrinne mit einem autarken Wasserkreislauf ausgestattet. Die Versuchsstrecke ist über die gesamte Länge seitlich aus Glaswänden zur optimalen Beobachtung der durchgeführten Versuche gebaut. Zusätzlich zum Wasserkreislauf ist die Rinne mit einem geschlossenen Sedimentkreislauf ausgestattet, so dass auch Geschiebetransport bei Strömungen in Fließgewässern und im Küstenbereich simuliert werden kann. Zur Erzeugung verschiedener Fließzustände kann das Längsgefälle elektrisch verstellt werden. Durch kleinere Umbauten kann die Strömungsrinne auch als kleiner Wellenkanal genutzt werden, bei dem mittels Wellengenerator regelmäßige Oberflächenwellen erzeugt werden können. Mit Hilfe diverser Modelleinbauten können verschiedenste Prozesse aus der Natur von den Studierenden nachgestellt und untersucht werden, um die in den Vorlesungen und Übungen vermittelte theoretische Wissen direkt auch mit praktischen Anwendungen zu kombinieren.

seitlicher Blick auf die Strömungsrinne©S. Liebisch
Ein Versuch mit Sedimenttransport in der Strömungsrinne.

Die Strömungsrinne soll weiterhin insbesondere der praxisnahen, anwendungsbezogenen Forschung im Bereich der Bauwerkshydraulik, dem Sedimenttransport sowie dem Küsteningenieurwesen dienen. Dr.-Ing. Sven Liebisch, Professor für Wasserbau, freut sich besonders: „Diese Strömungsrinne stellt tatsächlich einen Meilenstein beim Aufbau unseres Labors dar. Mithilfe dieser modernen Anlage können wir die vielfältigen wasserbaulichen Fragestellungen in Zeiten des Klimawandels angehen.“ Birgit Matelski, Direktorin des Landesbetriebs für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz ergänzt: „Die Strömungsrinne wird das Verständnis der Studierenden für die Prozesse in der Natur schärfen. Ein wichtiger Schritt in der Ausbildung unserer zukünftigen Ingenieurinnen und Ingenieure.“

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