Unter dem Motto „Wandel gestalten – Qualität sichern“ fand am Mittwoch, 11. Juni 2025, an der Fachhochschule Kiel ein vom Master-Studiengang Leitung und Innovation in Sozialer Arbeit und Kindheitspädagogik ausgerichteter Fachtag statt. Die Begrüßung übernahmen Studiengangsleitung Prof. Dr. Marita Sperga und der Dekan des Fachbereiches Soziale Arbeit und Gesundheit, Prof. Dr. Sebastian Möller-Dreischer.

Den Impulsvortrag hielt Phillip Diestel, Fachreferent für Kinder- und Jugendhilfe von der Diakonie SH. Er bot Gästen spannende Einblicke in die Folgen der Standardabsenkung in Sozialen Berufen. Neben dem Rechtsrahmen und den gesetzlichen Regelungen des Bundes und des Landes, sprach er über aktuelle Entwicklungen im Hinblick auf die Finanzierung. „Nicht das Recht ist entscheidend, sondern auch die Finanzierung. Viele Kommunen sind vielfältig belastet und Sozialausgaben werden gekürzt“, konstatierte Diestel.
Anschließend hatten die Gäste die Möglichkeit, an verschiedenen Workshops teilzunehmen. In „Was bleibt in Zeiten der Krise? Diversitäts-, Rassismus- und Gendersensibilität unter Druck?“ unter der Leitung von Prof. Dr. Michael Müller und Malte Petersen, sprachen die Teilnehmer*innen über aktuelle Fälle aus der Praxis und diskutierten Lösungen für kritische Alltagssituationen. „Meine Arbeitsbeziehung muss sich auf die Person beziehen“, sagte ein in der Suchtberatung tätiger Teilnehmer. „Die Herausforderung liegt darin, den Fokus auf meiner Arbeit zu halten und nicht etwa auf der politischen Einstellung einer Person. Sowas muss ich ausblenden können.“

Prof. Dr. Carmen Hack sprach über kommunale Präventionsketten. Der zugehörige Workshop wurde von ihr und Stephanie Wandel vom Ministerium für Soziales, Jugend, Familie, Senioren, Integration und Gleichstellung geleitet. Hierbei stellten die beiden Frauen die Idee dieser Ketten vor. „Die Entwicklung muss von getrennten Zuständigkeiten hin zu gemeinsamer Verantwortung gehen“, betonte Hack.

Während einer Mittagspause hatten die Gäste die Gelegenheit, sich eine Posterpräsentation im Audimax anzusehen. Gestaltet waren die Exponate von Studierenden des vierten Mastersemesters des Studienganges Leitung und Innovation in Sozialer Arbeit und Kindheitspädagogik. Sie hatten sich auch um die organisation des Fachtags gekümmert. „Für uns ist das heute eine ganz andere Art der Praxisverknüpfung“, sagte Studentin Marie. „Wir haben diesen Tag geplant und die Akteure aus der Praxis eingeladen. Für uns Studierende ist das eine tolle Möglichkeit, sich zu vernetzen und auch den Horizont zu erweitern.“
„Ich finde die Verknüpfung von Praxis und Lehre super wichtig“, betonte Martina Wackernagel, Koordinatorin der Familienzentren mit den Frühen Hilfen im Kreis Ostholstein. „Hier an diesem Tag wird das gelebt, wofür die Fachhochschule steht. Es wird ein vertiefender Einblick geboten, womit sich die Studierenden während des Studiums beschäftigen.“