Einer Gruppe von Menschen wird in der Halle des CIMTT ein Projekt vorgestellt© S. Petersen
Prof. Dr.-Ing. Henning Strauß und Emil Nigl stellen den digitalen Zwilling in der Halle des CIMTT vor.

Großes Interesse an digitalen Lösungen bei der dritten "Spätschicht im CIMTT"

von Stella Petersen

Am 14. Juni war es wieder so weit: Am Institut für CIM-Technologietransfer (CIMTT) der FH Kiel fand die dritte Spätschicht im CIMTT statt. „Digitale Lösungen in der Produktion“ lautete das Thema des Abends, zu dem rund 25 Vertreter*innen aus der norddeutschen Industrie erschienen. Nach der Begrüßung durch Prof. Dr.-Ing. Henning Strauß, der die Teilnehmenden im Namen der FH Kiel und des Mittelstand-Digital-Zentrums Schleswig-Holstein willkommen hieß und sich über die rege Teilnahme freute, erwarteten die Gäste zwei Vorträge.

Den Anfang machte Thomas Stegen, IT-Leiter bei der Kieler EDUR-Pumpenfabrik, der das Projekt EDUR 4.0 und das EDUR Work Place System vorstellte. Er zeigte auf, wie das Unternehmen mit einer eigenen Software Transparenz und Übersichtlichkeit am Arbeitsplatz schafft, um Prozesse zu strukturieren, ohne an Flexibilität zu verlieren. Übergeordnetes Ziel sei die Steigerung der Produktionseffizienz durch transparente Prozesse.

Thomas Stegen hält in einem Konferenzraum eine Präsentation©S. Petersen
Thomas Stegen von der EDUR-Pumpenfabrik präsentiert das Projekt "EDUR 4.0".

Anschließend sprach Emil Nigl, Product Sales Manager bei der Grob-Werke GmbH aus Mindelheim über aktuelle Trends und die Chancen, die sich aus der Digitalisierung in der Fertigungsindustrie ergeben. Er stellte ein Programm vor, das die Aktivitäten von Maschinen verfolgen kann und automatisch meldet, wenn Probleme auftreten. Als Antwort auf den Fachkräftemangel setzen die Grob-Werke auf Digitalisierung und Automatisierung. Dabei sei es jedoch wichtig, Datentransparenz zu schaffen, um die Akzeptanz und Motivation der Mitarbeitenden zu erhalten, so Nigl.

Im Anschluss an ihre Vorträge erhielten die Referenten von Prof. Dr.-Ing. Strauß jeweils eine Patenschaftsurkunde für eine der Zellen, die in dem Akku des neuen Elektro-Rennwagens des interdisziplinären Projekts Raceyard verbaut sind. Dann ging es in die Halle des CIMTT.

Emil Nigl hält eine Präsentation in einem Konferenzraum©S. Petersen
Emil Nigl von den Grob-Werken spricht über Chancen der Digitalisierung für die Industrie.

Dort stellten Strauß und Nigl das an der FH Kiel entwickelte System eines digitalen Zwillings vor, das eine Echtzeitüberwachung von Maschinen ermöglicht und bei den Teilnehmenden auf großes Interesse stieß. Ein weiterer Programmpunkt in der Halle war die Präsentation einer Augmented-Reality-Brille, die Montagetätigkeiten durch eine projizierte Schritt-für-Schritt-Anleitung erleichtern kann.

Zum Abschluss gab es für alle Teilnehmenden die Möglichkeit, sich bei Getränken und Snacks in entspannter Atmosphäre zu vernetzen. „Wir haben heute wirklich interessante Vorträge gehört und gute Gespräche geführt – für mich war die Veranstaltung rundum gelungen“, resümierte Gastgeber Prof. Dr.-Ing. Henning Strauß, der sich schon auf die nächste CIMTT Spätschicht im Herbst 2023 freut.

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