Ein Tänzer und eine Tänzerin tragen die Sensor-Wearables an Handgelenken und Knöcheln und steuern Klänge über ihre Bewegungen.© In­stru­ments of Things
SOMI-1 in Ak­ti­on. Die Tän­zer*innen tra­gen die Sen­so­ren an Hand­ge­len­ken und Knö­cheln und steu­ern Klän­ge durch ihre Be­we­gun­gen.

In­stru­ments of Things star­tet Kick­star­ter-Kam­pa­gne für SOMI-1

von Nele Be­cker

Nach der er­folg­rei­chen Kick­star­ter-Fi­nan­zie­rung und Markt­ein­füh­rung des ers­ten Pro­dukts 2.4 SINK – einem Modul für Ana­log-Syn­the­si­zer, das sich mit­hil­fe von Sen­so­ren über die Be­we­gun­gen der Mu­si­ker*innen steu­ern lässt – spricht das 2018 ge­grün­de­te Un­ter­neh­men In­stru­ments of Things um FH Kiel-Alum­nus Hen­rik Lan­ger mit SOMI-1, der nächs­ten Ge­ne­ra­ti­on der Sen­sor-Tech­no­lo­gie, jetzt eine brei­te­re Ziel­grup­pe an.

Instruments of Things Team: David Knop, Henrik Langer, Niko Schönig.©G. Deth­lef­sen
Das Team von In­stru­ments of Things (v.l.): David Knop, Hen­rik Lan­ger, Niko Schö­nig.

Die ur­sprüng­li­che Idee von Hen­rik Lan­ger, David Knop und Niko Schö­nig, die das Team hin­ter In­stru­ments of Things bil­den, be­ruht auf dem Wunsch, eine neue, leicht zu­gäng­li­che Art der Sound­in­ter­ak­ti­on zu er­mög­li­chen, so­dass die Steue­rung von Klän­gen auch ohne tech­ni­sche Ex­per­ti­se, Kla­via­tu­ren und Knöp­fe ge­lingt.

Das 2.4 SINK-Modul, das heute be­reits auf Büh­nen im Ein­satz ist, habe das Team laut Grün­der Hen­rik Lan­ger zu­nächst be­wusst für pro­fes­sio­nel­le Mu­si­ker*innen kon­zi­piert. Das Ziel sei aber von Be­ginn an ge­we­sen, die Tech­nik auch einer brei­te­ren Ziel­grup­pe zur Ver­fü­gung zu stel­len, um ins­be­son­de­re Kon­zer­te und Live-Per­for­man­ces zu re­vo­lu­tio­nie­ren.

In die Op­ti­mie­rung der Sen­sor­tech­no­lo­gie konn­te In­stru­ments of Things das Feed­back der re­la­tiv klei­nen, aber tech­ni­kaf­fi­nen Mo­du­lar-Syn­the­si­zer-Ni­sche auf dem Mu­sik­markt ein­flie­ßen las­sen. So konn­te im nächs­ten Schritt das SOMI-1-Sys­tem ent­wi­ckelt wer­den, das keine Vor­kennt­nis­se er­for­dert und somit für Men­schen ohne pro­fes­sio­nel­len Hin­ter­grund in der Mu­sik­pro­duk­ti­on ge­eig­net ist. Zudem habe sich im Ent­wick­lungs­pro­zess ge­zeigt, dass Tän­zer*innen und Per­for­mance-Künst­ler*innen die Haupt­ziel­grup­pe von SOMI-1 aus­ma­chen.

Zahl­rei­che Work­shops mit pro­fes­sio­nel­len Tän­zer*innen und Per­for­mance-Künst­ler*innen hal­fen dem Team, die Tech­nik an­zu­pas­sen, um den un­ter­schied­li­chen An­for­de­run­gen der ver­schie­de­nen Gen­res von Bal­lett und Con­tem­po­r­a­ry Dance über Hip-Hop bis hin zu Tech­no ge­recht zu wer­den.

Das SOMI-1-Kit, bestehend aus Bluetooth-Sensoren, Armbändern, Kleidungsclip, Empfänger und Smartphone-App.©In­stru­ments of Things
Das SOMI-1-Kit: Blue­tooth-Sen­so­ren, Emp­fän­ger und Smart­pho­ne-App.

Das SOMI-1-Kit, das ab dem 19.09. in li­mi­tier­ter Stück­zahl über die Kick­star­ter-Kam­pa­gne vor­be­stell­bar ist, ent­hält wahl­wei­se 2, 4 oder 6 Blue­tooth-Be­we­gungs­sen­so­ren, die als We­a­ra­bles an Hand- und Fu­ß­ge­len­ken ge­tra­gen oder an der Klei­dung be­fes­tigt wer­den kön­nen, einen Re­cei­ver Hub (Sen­sor­emp­fän­ger), der per USB an ein Smart­pho­ne an­ge­schlos­sen wer­den kann, und eine Smart­pho­ne-App.

Die etwa 2€-Stück-gro­ßen Be­we­gungs­sen­so­ren mes­sen Be­we­gun­gen wie das Krei­sen eines Armes oder das Heben eines Bei­nes und sen­den die Daten ka­bel­los an den Emp­fän­ger. Die­ser wan­delt die Be­we­gun­gen in Echt­zeit in Sounds um – so wer­den die Nut­zer*innen selbst zum In­stru­ment und kön­nen Klän­ge durch ihren Kör­per steu­ern. An einen Emp­fän­ger kön­nen bis zu sechs Sen­so­ren par­al­lel ge­kop­pelt wer­den, so­dass auch Cho­reo­gra­fi­en und Live-Per­for­man­ces mit meh­re­ren Per­so­nen mög­lich sind.

Als Sound­quel­le dient die SOMI-1 Smart­pho­ne-App. In der App kön­nen Nut­zer*innen aus ver­schie­de­nen Sound­s­capes, also vor­ein­ge­stell­ten Klang­um­ge­bun­gen wie „Am­bi­ent“ oder „Na­tu­re“ wäh­len und mit­hil­fe der Sen­sor-We­a­ra­bles di­rekt und ohne Vor­kennt­nis­se Klän­ge über Be­we­gun­gen steu­ern. Zu­künf­tig soll die SOMI-1 Smart­pho­ne-App für So­und­de­si­gner*innen ge­öff­net wer­den und diese bei­spiels­wei­se mit Tän­zer*innen ver­bin­den. Ziel ist die fort­lau­fen­de Wei­ter­ent­wick­lung der App mit einer ste­tig wach­sen­den Sound­s­capes-Bi­blio­thek.

Ab Sonn­tag, den 19. Sep­tem­ber kön­nen Sound­be­geis­ter­te die Crowd­fun­ding-Kam­pa­gne auf Kick­star­ter un­ter­stüt­zen. Nä­he­re In­for­ma­tio­nen zum Un­ter­neh­men und zu den Pro­duk­ten fin­den In­ter­es­sier­te au­ßer­dem auf der In­stru­ments of Things-Web­site. Über das Kie­ler Start-Up haben wir be­reits im Cam­pus­ma­ga­zin viel.18 und viel.22 be­rich­tet.

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