Ein Mann steht vor dem Bedienpult des Mediendoms und schaut in die Kamera. Das Bedienpult ist mit Malerplane geschützt.© N. Becker
Freut sich über den neuen Boden im Mediendom: Marko Herrmann.

Mediendom kommt mit neuem Boden aus der Sommerpause

von Nele Becker

Noch ist der Mediendom in der Sommerpause, doch schon am kommenden Wochenende geht es wieder los. Die vierwöchige Schließung nutzte das Team für eine aufwendige Renovierungsaktion – der Fußboden im Mediendom wurde ausgetauscht. „Nach fast 20 Jahren war es an der Zeit für etwas Neues“, sagt Marko Herrmann, zuständig für die Produktion und Technik im Mediendom. „Seit der Eröffnung des Mediendoms im September 2003 haben die zahlreichen Besucher*innen auf dem grünen Linoleumboden sicht- und spürbar ihre Spuren hinterlassen.“

Bevor die von der Gebäudemanagement Schleswig-Holstein AöR (GMSH) beauftragten Bodenleger den alten Boden herausnehmen und den neuen verlegen konnten, bereiteten Herrmann und seine Kolleg*innen den Raum für die Arbeiten vor. „Klar war, dass bei der Erneuerung des Fußbodens Schleifstaub anfallen würde“, erklärt Herrmann und fügt hinzu: „Deswegen mussten wir die Technik und die Planetariumskuppel schützen. Die Reinigung der Kuppel wäre nämlich sehr teuer und aufwendig.“

Herrmann und sein Team setzten auf eine kreative Lösung. „Aus fünf Malerplanen haben wir zu dritt – zwei studentische Hilfskräfte und ich – eine 10 mal 10 Meter große Plane zusammengeklebt. Dafür sind wir in die Kletterhalle im Mehrzweckgebäude ausgewichen“, beschreibt Herrmann die Aktion. Kaum war die 100-m2-Plane hergestellt, wartete schon die nächste Herausforderung auf das Team. Die bestand darin, die quadratische Plane im runden Mediendom anzubringen. „Aus dem Zenit der Kuppel haben wir ein Kabel hängengelassen, an dem wir die Plane befestigt und anschließend hochgezogen haben“, schildert Herrmann. Drei Tage seien sie insgesamt mit der Plane und dem Aufhängen beschäftigt gewesen.

Blick in den Mediendom. Die Planetariumskuppel und das Bedienpult sind mit Malerplane geschützt.©M. Herrmann
Eine von vielen Herausforderungen: Die quadratische Plane in der runden Kuppel des Mediendoms anzubringen.

Doch damit nicht genug: Der Ausbau der 64 miteinander und mit dem Fußboden verschraubten Stühle erwies sich als weiterer Kraftakt. Gemeinsam mit drei Kollegen der Taskforce und Gisela Gres aus der Tischlerei bewältigte Herrmann diesen erfolgreich, sodass die Bodenleger ihre Arbeit schließlich wie geplant aufnehmen konnten.

Auch für die Handwerker war es sicherlich ein außergewöhnlicher Auftrag. Schließlich mussten sie eckige PVC-Fliesen in einem runden Raum verlegen – und dabei Schraublöcher für die 64 Stühle passgenau zuschneiden. Statt „nur“ den alten Boden herauszunehmen, Unebenheiten auszugleichen und den neuen Boden zu verlegen, mussten sie außerdem kurzfristig umdisponieren. Der in die Jahre gekommene Linoleumbelag ließ sich nämlich nicht vollständig vom Untergrund lösen. Dieses Problem lösten die Bodenleger, indem sie die gesamte Fläche mit Hilfe einer Flex-Spachtelschicht auf ein Niveau brachten, anschliffen und schließlich den neuen Bodenbelag darüber verlegten.

Die Mühe aller Beteiligten hat sich gelohnt, und der neue Fußboden scheint wie für den Mediendom gemacht: Wer künftig den Raum betritt, läuft über einen dunklen, anthrazitgrauen Boden – mit „Sparkle“, wie Herrmann es nennt. Tatsächlich erinnert der funkelnde Fußboden an die Galaxie.

Neue anthrazitgraue PVC-Fliesen im Mediendom, Arbeitsgeräte im Hintergrund©M. Herrmann
Der neue Boden des Mediendoms ist anthrazitgrau – und funkelt.

„Wir freuen uns darauf, am Freitag wieder Besucherinnen und Besucher im Mediendom zu begrüßen“, sagt Marko Herrmann. Das bewährte Akustik-Erlebnis im 360°-Kino bleibe von den Arbeiten unberührt, versichert er. Eine neue Soundanlage hat der Mediendom bereits Anfang des Jahres 2022 erhalten. Auf der Wunschliste des Teams steht als Nächstes die Modernisierung der Technik rund um das Planetariumssystem.

Das Programm für die Wiedereröffnung am 19. August 2022 und die kommenden Wochen finden Interessierte auf der Website des Mediendoms.

© Fachhochschule Kiel