Die Grafik stellt ein Verbindungsstück zwischen einem roten und einem orangenen Element dar. In der Mitte steht "Link" unten drunter "Informatik und Elektrotechnik Medien".©

#MEDIENINGENIEUR : Zu Besuch im Linklabor

von viel.-Redaktion

Interdisziplinäres Labor für Immersionsforschung (LinkLabor) ist Vorreiter in der Erforschung und Entwicklung neuer Medientechnologien

Wenn sich Experten aus verschiedenen Fachbereichen zusammenschließen, kommen oft tolle Ideen und innovative Ansätze dabei heraus. Im LinkLabor, dem Forschungs-, Rezeptions- und Entwicklungslabor, treffen sich Studierende aus den Fachbereichen Medien sowie Informatik und Elektrotechnik, um neue Medientechnologien und ihre Inhalte zu analysieren, anzuwenden und weiterzuentwickeln. Die viel.-Redaktion hat sich dort umgesehen.

Wie in einem Science-Fiction Abenteuer kann man sich schon fühlen, wenn man zum ersten Mal in einen Raum des LinkLabors eintaucht. Technik-Herzen schlagen höher, wenn der Blick auf die aktuellsten und modernsten Technologien fällt, darunter die virtuellen Brillen Oculus Rift CV1, Samsung GearVR, HCT Vive und die Google Daydream.

Auch mit der Microsoft HoloLens, dem Meta2, dem Google Project Tango und aktuellen Smartphones werden computergestützte, erweiterte Realitäten fassbarer. Das Gefühl von „Ich glaub ich bin im Film“ kann man mit der Vollsphärenkamera Ricoh Theta S, dem binauralen Mikrofon 3Dio Free Space und der GoPro Hero Freedom 360 erleben. Und auch Gaming-Fans kommen nicht zu kurz. Mit einer Xbobx One, einer PlayStation VR und einem Nintendo 3DS bietet das LinkLabor Produktions- und Rezeptionstechnologien an, die sich selten an Hochschulen finden lassen. Das LinkLabor gehört zu den am besten ausgestatteten VR/AR Laboren einer deutschen Hochschule.

Hier wird schnell klar: Wer im LinkLabor forscht und lernt, hat die ideale Ausstattung parat, um mehr über Virtual und Augmented Reality, 360° Umgebungen, stereoskopische Filme und Gaming zu erfahren.  Im Fokus steht die Entwicklung immersiver Erlebnisse in Virtual und Augmented Reality. Immersiv bedeutet hier, dass der Nutzer einer solchen Technologie direkt mit der dargestellten Umgebung interagieren kann.

Lana Riedel ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im LinkLabor und unterstützt Studierende, die teilnehmen wollen.  „Wir haben zweimal in der Woche das Open Lab, da können Studierende vorbeikommen und Technik ausprobieren, an ihren Projekten arbeiten oder unsere Hilfe bei Projekten in Anspruch nehmen“, sagt Lana. „Ganz besonders ist natürlich auch die vielfältige technische Ausstattung des Labors.“

Für Studierende der Fachbereiche Medien sowie Informatik und Elektrotechnik ist das Labor also ein Raum, in dem nicht nur gelehrt und geforscht wird, sondern in dem auch neue Ideen entwickelt und echte Projekte realisiert werden.

Eines dieser Projekte ist HoloLine, das Jorge Estigarribia in Kooperation mit der macio GmbH auf die Beine gestellt hat. Gemeinsam mit der Firma, die Softwarelösungen für den Anlagen-, Maschinen- und Gerätebau und die Labor- und Medizintechnik entwickelt, konzipierte Jorge im Rahmen seiner Bachelor-Thesis 2017 eine Augemented Reality Anwendung, um eine Fertigungsstraße zu überwachen. Wenn in Fertigungseinrichtungen in einer bestimmten zeitlichen Abfolge Arbeitsschritte durchgeführt werden, spricht man von einer Fertigungsstraße.

Dazu wurde auf der Microsoft HoloLens eine AR-App entwickelt, die visualisiert, wie der Zustand in industriellen Fertigungsanlagen aussieht. Da die App drahtlos mit einem zentralen Rechner kommuniziert, kann sie schnell Informationen über den Status einzelner Anlagen in einer Fertigungsstraße abrufen. So konnte Jorge demonstrieren, welche Möglichkeiten neue Technologien rund um AR bieten, um Anlagezustände visuell darzustellen.

Ein Projekt im Rahmen der Master-Thesis von 2017 von Eike Petersen mit dem Namen Robotarm AR konnte aufzeigen, wie AR in der Robotik eingesetzt werden kann. Ihm ging es darum, eine Lösung zu erarbeiten, um Industrieroboter besser programmieren zu können. Eike entwickelte eine AR-App, in der man mit 3D-Geometrie arbeiten kann. Das bedeutet, dass zum Beispiel Positionierungen einzelner Achsenteile eines Roboters visualisiert werden. So hilft die App, komplexe dreidimensionale Zusammenhänge leichter nachvollziehbar und greifbar zu machen.

Hier gibt es mehr Projekte aus dem LinkLabor.

Die Verwantwortlichen des LinkLabors, Prof. Dr. Patrick Rupert-Kruse, Prof. Dr.-Ing. Felix Woelk und Thomas Heuer, M.A. freuen sich besonders auf die neuen Medieningenieure/innen der Fachhochschule Kiel. Wenn Medienschaffende und Ingenieure nämlich zusammenkommen, um ihre innovativen Projektideen in die Tat umzusetzen, bringen sie ganz neue Ideen ins LinkLabor – die Symbiose zwischen gutem Design und komplexer Ingenieurskunst.

Getragen und zur Verfügung gestellt wird das Labor vom Institut für immersive Medien (ifim), einer Forschungseinrichtung der Fachbereiche Medien sowie Informatik und Elektrotechnik an der FH Kiel. Das ifim koordiniert auch Projekte für Lehre und Forschung, die innerhalb des institutsinternen Forschungsbereichs liegen. Das heißt, dass das ifim mit seinen Tätigkeiten der Medienevolution begegnen und verstehen will, wie innovative Mediensysteme sich auf die Gesellschaft auswirken. Klar im Zentrum dieses Vorhabens: Realität und Virtualität. Da die Forschung des ifim besonders durch das LinkLabor interdisziplinär ausgerichtet ist, ist das Institut der richtige Ansprechpartner, wenn es um politische, gesellschaftliche und unternehmerische Fragen rund um die Medien geht.

Das LinkLabor öffnet abseits der Lehrveranstaltungen zum Open Lab immer dienstags (10.00-12.00) und donnerstags (10.00-11.45) im Raum C12-3.05 .

Julia Königs

© Fachhochschule Kiel