Kinder berühren den Multitouch-Tisch, auf dem kleine Roboter stehen© FH Kiel

Mit der Maus ins FH-Labor

von Michael Brandtner

Hannes Eilers ist von Robotern fasziniert. So ist es kein Zufall, dass er nach seinem Studium der Elektrotechnik und Informatik an der FH Kiel nun das Robotik-Labor der Fachhochschule leitet. Am 3.10.2016 konnte er seine Begeisterung für die programmierbaren Maschinen im Rahmen des Maus-Türöffner-Tags mit über 50 Schülerinnen und Schülern teilen.

Michael Brandtner (MB): Wann hat bei Ihnen die Technikbegeisterung angefangen?

Hannes Eilers (HE): Recht früh, mein Opa hat an alten Radios gebastelt und ich habe ihm als Kind dabei zugesehen. In meiner Schulzeit bin ich dann auf ein technisches Fachgymnasium gegangen und habe danach begonnen, Elektrotechnik an der Leibniz Universität Hannover zu studieren.

MB: Warum haben Sie an die Fachhochschule Kiel gewechselt?

HE: Ich habe gemerkt, dass mir die Uni nicht liegt, weil ich eher ein praktischer Mensch bin, der ausprobieren muss, was er macht. Deshalb war ganz schnell klar, dass ich an die FH möchte. Kiel war dann meine Wunschstadt wegen der Lage am Meer und weil meine Freundin auch einen Studienplatz an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel  bekommen hat.

MB: Was waren Ihre Schwerpunkte im Studium?

HE: In meinem Bachelorstudium der Elektrotechnik habe ich Technische Informatik als Schwerpunkt gewählt.  Durch Lehrveranstaltungen bin ich dann in die Robotik-Schiene gekommen. Ich habe die Hochschulgruppe NorthernStars gegründet und das Robotik-Labor mit aufgebaut. Anschließend habe ich dann den Master in Informatik gemacht, auch wieder mit einer Spezialisierung in Richtung Robotik.

MB: Warum Robotik, was fasziniert Sie an dem Thema?

HE: Mich fasziniert, wie wir Menschen mit Robotern interagieren können und welche Beziehungen wir zu ihnen aufbauen können. Ich glaube, dass sich mit Robotern ganz viel in unserem Leben automatisieren und verbessern lässt. Langfristig werden wir zum Beispiel darauf angewiesen sein, dass Roboter ältere Menschen im Alltag unterstützen und begleiten, weil es nicht genug Menschen gibt, die diese Aufgabe übernehmen können oder wollen.

MB: Nach Ihrem Abschluss haben Sie eine Stelle von der FH Kiel angeboten bekommen. Was sind Ihre Aufgaben?

HE: Ich bin jetzt verantwortlich für das Robotik-Labor. Ich kümmere mich darum, dass die Roboter immer alle funktionieren und die Technik läuft, helfe bei der Vorbereitung von Lehrveranstaltungen und betreue Semesterprojekte, Abschlussarbeiten und Studierende bei Ihrer Arbeit im Labor.

MB: Am Montag waren aber keine Studierenden, sondern Kinder hier im Labor. Wie ist es dazu gekommen?

HE: Ich hatte zufällig wieder einmal die Sendung mit der Maus gesehen und dort wurde der Maus-Türöffner-Tag vorgestellt. An diesem Tag werden in ganz Deutschland Kindern Türen geöffnet, hinter die sie normalerweise nicht schauen können. Das fand ich eine tolle Idee und deshalb habe ich das Robotik-Labor dort angemeldet. Ich war dann ganz überrascht, dass wir nach drei Monaten 50 Anmeldungen hatten.

MB: Was konnten die Kinder alles bei Ihnen machen und wie ist Ihr Fazit zu der Veranstaltung?

HE: Die Kinder hatten die Möglichkeit, unser Labor und alles, was wir so da haben, anzuschauen, anzufassen und selbst auszuprobieren. Sie konnten dabei zugucken, wie wir mit dem 3D-Drucker Teile für unsere Roboter ausdrucken, wir haben ihnen unserer Roboter erklärt und sie haben einen von ihnen sogar selbst programmiert. Dann konnten sie noch unsere Drohnen fliegen lassen, selbst Platinen löten und unseren Multi-Touch-Tisch ausprobieren. Das RobertaRegioZentrum hat außerdem einen LEGO-Roboter-Kurs angeboten. Es lief alles super, es war die ganze Zeit Action und wir haben auch gutes Feedback bekommen.

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