Im Rahmen der Digitalen Woche Kiel fand am 13. Mai 2025 eine Sonderausgabe der etablierten Veranstaltungsreihe „CIMTT-Spätschicht“ an der Fachhochschule Kiel statt. Rund 30 Interessierte aus Wissenschaft, Wirtschaft und Technik konnte Prof. Dr. Daniel Böhnke am Dienstagabend begrüßen. Die kostenfreie Abendveranstaltung bot Impulse zu aktuellen Projekten des CIMTT und Einblicke in Entwicklungen im Bereich Smart Factory, Nachhaltigkeit und Künstliche Intelligenz (KI) in der industriellen Produktion.
Impulse zu Windkraft und Smart Factory
Im Zentrum des Abends standen zwei Fachvorträge, die konkrete Lösungsansätze für gegenwärtige Herausforderungen aufzeigten. Daniel Mansfeldt eröffnete mit dem Vortrag „Von wo weht der Wind?! KI-Prognosen für Windkraftanlagen“ und demonstrierte, wie maschinelles Lernen und Sensorik zur Regelung von Rotoren und zur Effizienzsteigerung in der Windenergie beitragen können. Anschließend stellte Prof. Dr. Henning Strauß vor, wie am CIMTT eine automatisierte Erfassung des Product Carbon Footprint praktisch umgesetzt wird. Unter dem Motto „Transparenz beginnt mit Technologie“ zeigte er, wie digitale Systeme und Sensorik entlang der Wertschöpfungskette zur Erfassung von Produktionsemissionen beitragen und so nachhaltige Produktionsentscheidungen ermöglichen.

Technik zum Anfassen und Raum für Austausch
Im Anschluss erhielten die Teilnehmenden bei einer Führung Einblicke in die Laser-Metallpulver-Auftragsanlage Addup/BeAM Modulo 400. Projektmitarbeiter Simon Hagemann erklärte: „Die Anlage funktioniert quasi wie ein 3D-Drucker für Metall und kann dabei unterschiedliche Materialien kombinieren.“ Ziel von Prof. Dr. Alexander Mattes und seinem Team ist es, die additive Fertigung im industriellen Anwendungskontext zu testen und etablieren.

Daniel Böhnke, Gastgeber der Veranstaltung und Professor für Ingenieur-Informatik an der FH Kiel, betonte abschließend: „Wir haben versucht, unsere Welt aus Produktionstechnik und zukunftsfähiger Energie als Schwerpunkt der digitalen Woche zusammenzubringen. Die Vorträge haben gezeigt, wie CO₂-Emissionen im Bereich der Produktionstechnologie erfasst werden können und wie KI zur effizienteren Nutzung von Windenergieanlagen beitragen kann.“
Die CIMTT-Spätschicht, die im zweimonatigen Rhythmus stattfindet, versteht sich als Plattform für den Austausch zwischen Hochschule und regionaler Industrie. Böhnke lobte insbesondere das Netzwerk und den Austausch zwischen Unternehmen und der Hochschule. So könne praxisnahe Forschung stattfinden sowie Innovation und Wissenstransfer effektiv verbunden werden. Die nächste Ausgabe der CIMTT-Spätschicht ist bereits für Mittwoch, den 11. Juni 2025, geplant.