die neue Mitarbeiterin Soroor Saki an einem Stehtisch vor dem International Office der FH Kiel © S. Meise
Soroor Saki weiß, welche Schwierigkeiten bei der Aufnahme eines Studiums in Deutschland für Ausländer*innen lauern können: Die Iranerin verließ ihr Heimatland 2013, um in Jena zu studieren.

Soroor Saki lotst ausländische Studierende zu ihrem Traumstudium an der FH Kiel

von Leon Gehde

Seit dem 1. Juli 2023 hat das International Office der FH Kiel Verstärkung bekommen. Soroor Saki ist die neue „International Student Advisor – Degree Seeking Students“. Sie berät ausländische Studierende, die einen Abschluss an der Fachhochschule Kiel machen wollen. „Sie haben bereits eine Zulassung der Hochschule. Doch was es nun alles zu klären gibt, ist für viele von Ihnen sehr undurchsichtig“, erklärt Saki. Die neue Mitarbeiterin hat viel vor: „Es bereitet mir Riesenfreude, die Leute bei der Erfüllung ihres Traums zu unterstützen.“ Das erste konkrete von ihr betreute Projekt für einen besseren Einstieg ausländischer Abschlussinteressierter startet bereits im September.

Saki weiß genau, welche Schwierigkeiten bei der Aufnahme eines Studiums in Deutschland für Ausländer*innen lauern können. Die Iranerin verließ ihr Heimatland 2013, um an der Universität Jena Anglistik und Amerikanistik mit Schwerpunkt Literatur im Master zu studieren. „Als ich herkam, wusste ich gar nichts“, erinnert sie sich. „Auch wenn das gesamte Studium an der FSU Jena auf Englisch war, hätte ich besser gleich Deutsch gelernt“, erläutert Saki und führt fort: „Um Dinge mit den Behörden zu regeln, oder auch um ein Bankkonto zu eröffnen, muss man die Sprache sprechen oder jemanden haben, der einem hilft.“ Alles Herausforderungen, die Saki bereits gemeistert hat. Die Erfahrung gibt sie nun weiter: „Wir möchten vermeiden, dass die Interessierten allzu große Schwierigkeiten haben. Die Integration in die Gesellschaft und ins Studium – das alles ist eine neue Welt für sie. Das akademische System ist in jedem Land anders.“

Nach der Abgabe ihrer Masterarbeit, fing Saki selbstdidaktisch die deutsche Sprache zu lernen und konnte bereits Ende 2016 in Hamburg eine Stelle bei einem Bildungsträger starten. Sie war zunächst zuständig für Sprachkurse und Fortbildungen. Nachdem sie etwas Erfahrungen sammelte, stieg sie auf zum Business Consultant und war dabei auch für den Verkauf von Lehrprogrammen und deren Planung verantwortlich. 2020 wechselte die Iranerin an eine private Hochschule, managte das Bewerbungsverfahren und übernahm die Studienberatung. Im Sommer 2023 schließlich kam sie zur FH. „Das ist die passendste Stelle aller Zeiten, die perfekt zu meinen Qualifikationen passt“, bewertet Saki ihren neuesten Job.

Zum Wintersemester 2023/2024 startet ein neues Angebot des International Office, das Saki betreut. Der „International Club“ soll eine Begegnungsstätte sein, bei der einheimische Studierende ausländische Kommiliton*innen bei ihrem Einstieg in ein hiesiges Studium unterstützen sollen. „Das, was es für Erasmus-Studierende schon gibt, wollen wir auch für diejenigen, die hier einen ganzen Abschluss machen wollen“, erläutert sie. Im besten Falle könnten über die entstandenen Verbindungen etwa Behördengänge und Studienabläufe erleichtert. „Wir planen zum Beispiel Stammtische, spannende Exkursionen und Kochabende. Alle sollen mit Spaß andere Kulturen kennenlernen“, verrät Saki das Konzept zur Gewinnung internationaler Freundschaften.

„Ich bin sehr dankbar für das, was ich alles miterleben und lernen durfte und was ich jetzt an der FH Kiel machen darf. Diese Dankbarkeit will ich weitergeben“, so die spürbar motivierte Saki. „Erst einmal freue ich mich auf das kommende Semester. Dann kann ich die Studierenden endlich alle persönlich kennenlernen“, schließt Saki ab.

© Fachhochschule Kiel