Drachenboot-Team Entenjäger der Fachhochschule Kiel© E. Ma­ra­ke

Trai­nie­ren mit den En­ten­jä­gern

von viel.-Re­dak­ti­on

25 Män­ner und Frau­en, ein Boot und die Schwen­ti­ne – das Dra­chen­boot­team an der Fach­hoch­schu­le Kiel gibt es be­reits seit 2011. Stu­die­ren­de und Mit­ar­bei­ten­de der FH legen hier ge­mein­sam ihre Kraft in die Pad­del. Für das Dra­chen­boot­ren­nen Kiel am 8. Sep­tem­ber  trai­nie­ren die En­ten­jä­ger be­reits seit Mai re­gel­mä­ßig auf der Schwen­ti­ne. Es­ther Ma­ra­ke aus der viel.-Re­dak­ti­on hat eine Trai­nings­ein­heit be­glei­tet.

Das Dra­chen­boot ist er­staun­lich schmal. Für Was­ser­scheue ist die­ser Sport viel­leicht nicht ganz das Rich­ti­ge, denn tro­cken bleibt man dabei ga­ran­tiert nicht. Ins­ge­samt sol­len bis zu 18 Leute im Boot Platz fin­den, gleich­mä­ßig auf beide Sei­ten auf­ge­teilt. Ob­wohl das Wet­ter nicht bes­ser hätte sein kön­nen, sind die­ses Mal nur neun En­ten­jä­ger da. Des­halb tei­len wir unser Boot mit vier Mit­glie­dern der „Floh­kil­ler” – ein ein­ge­spiel­tes Team. Zu­erst wird die Schwimm­wes­te an­ge­zo­gen und ein Pad­del ge­holt, dann geht es ab auf’s Was­ser.

Woher kommt Dra­chen­boot­fah­ren?

Heute ge­hört Dra­chen­boot­fah­ren zum Brei­ten­sport in Deutsch­land. Die lan­gen, schnel­len Boote fan­den hier je­doch erst Ende der 80er-Jahre be­geis­ter­te An­hän­ger. Das Dra­chen­boot­fah­ren selbst ent­stand schon weit­aus frü­her und stammt aus dem asia­ti­schen Raum. Eine der be­kann­tes­ten chi­ne­si­schen Le­gen­den um die Dra­chen­boo­te ist über 2000 Jahre alt und er­zählt von Män­nern in lan­gen Boo­ten, die mit Trom­meln und Pad­del­schlä­gen ver­geb­lich ver­such­ten, ihr Staats­ober­haupt und Na­tio­nal­dich­ter vor Fi­schen und bösen Geis­tern zu schüt­zen. Dra­chen­boo­te wur­den schon 500 v. Chr. in China zur Fort­be­we­gung ge­nutzt.

Das Dra­chen­boot hat einen leicht ge­krümm­ten Kiel und wird durch Pad­del­kraft an­ge­trie­ben. Die klas­si­schen Boote sind bei Ren­nen meis­tens vorne mit einem Dra­chen­kopf und hin­ten mit einem Dra­chen­schwanz ge­schmückt. Ein Tromm­ler oder eine Tromm­le­rin gibt vorne den Takt an, wäh­rend ein Steu­er­mann oder eine Steu­er­frau hin­ten mit einem Lan­gru­der die Rich­tung hält.

Die En­ten­jä­ger wol­len zwar keine bösen Geis­ter ver­trei­ben, und Trom­meln gibt es auch nicht, dafür aber einen Steu­er­mann, der die Grup­pe auf Trab hält. Das Trai­ning dau­ert nur eine gute Stun­de, hat es aber in sich. An­ge­fan­gen mit leich­tem Warm­pad­deln, kom­men spä­ter auch Übun­gen für das be­vor­ste­hen­de Ren­nen hinzu. „Drei lang, zehn kurz und dann Voll­gas”, höre ich von hin­ten und habe keine Ah­nung, was damit ge­meint ist, bis mich meine Mit­padd­le­rin­nen ein­wei­hen. Die Pad­del­be­we­gung ist beim Dra­chen­boot­fah­ren eine an­de­re als bei­spiels­wei­se beim Ka­nu­fah­ren und geht stär­ker von oben schräg nach unten. Diese Be­we­gung wird sehr schnell ziem­lich an­stren­gend und lässt sich ohne ent­spre­chen­de Aus­dau­er und Mus­kel­kraft in den Armen nur schwer durch­hal­ten. Kommt man aus dem Takt, kann es schnell pas­sie­ren, dass der Vor­der­mann oder die Vor­der­frau eine un­ge­woll­te Du­sche ab­be­kommt.

Am Ende des Trai­nings wird das Boot ge­mein­sam aus dem Was­ser ge­ho­ben und sau­ber ge­macht. Dabei packt das ganze Team mit an. Wie­der an Land sind meine Beine an­fangs noch etwas wack­lig, und nach dem ers­ten Mal Dra­chen­boot­fah­ren ist der Mus­kel­ka­ter vor­pro­gram­miert. Nichts­des­to­trotz ist Dra­chen­boot­fah­ren aber eine loh­nens­wer­te Er­fah­rung, nicht nur für Fans von Was­ser­sport.

Dra­chen­boot­fah­ren als Aus­gleich zum All­tag

„Das Schö­ne am Dra­chen­boot­fah­ren ist, dass man in der Natur ist und ein­fach mal vom All­tag weg kommt”, er­zählt Dag­mar Scheff­ler vom Orga-Team der En­ten­jä­ger. Der Spaß am Was­ser­sport und das Ge­mein­schafts­ge­fühl spie­len eben­falls eine große Rolle: „Wir haben hier Leh­ren­de, Mit­ar­bei­ten­de und Stu­die­ren­de alle zu­sam­men in einem Boot”, be­rich­tet sie wei­ter. Dass man ge­mein­sam auf ein Ziel hin trai­niert und dabei ab und zu sogar Schild­krö­ten be­ob­ach­ten kann, mo­ti­viert das Team zu­sätz­lich.

Die En­ten­jä­ger su­chen immer flei­ßi­ge Mit­padd­le­rin­nen und Mit­padd­ler. Das Trai­ning fin­det in der Ka­nu­ab­tei­lung der El­ler­be­ker Turn­ver­ei­ni­gung von 1886 e. V. statt. Wer Lust hat, mel­det sich bei Isa­bel­le Bar­tels, Ka­tha­ri­na San­der, Mar­kus Schack, Hei­de­ma­rie Goe­rigk oder Dag­mar Scheff­ler oder te­le­fo­nisch unter 0431- 210 1308.

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