Ein Mann in rotem Hemd sitzt an seinem Arbeitsplatz und hält einen Plan hoch.© E. Marake
Damals wie heute beschäftigt sich Helge Huckfeldt mit großen Plänen.

Wenn Studium und Arbeit ineinander greifen

von viel.-Redaktion

Helge Huckfeldt setzte auf den Meisterbrief ein duales Studium auf

Mit Anfang 30 entschloss sich Helge Huckfeldt nach Lehre und Meisterbrief für ein Studium an der FH Kiel. Heute arbeitet er als Ingenieur im Bereich Landesbau beim Gebäudemanagement Schleswig-Holstein (GMSH) in Kiel. Der viel.-Redaktion verrät er, wie er das industriebegleitete Elektrotechnik-Studium erlebt hat.

Im Alter von 15 Jahren ging Helge Huckfeldt zunächst den klassischen Ausbildungsweg und machte eine Lehre. 2008 rückten Themen wie Familie, Finanzierung und Weiterbildung für ihn stärker in den Fokus. Es folgte der Abschluss zum staatlich geprüften Techniker inklusive Meisterbrief in Flensburg und daraufhin ein Jahr Arbeit. Schon damals kam der Gedanke an ein Studium auf, doch das sollte nicht völlig ohne finanzielle Absicherung laufen. „In meinem Alter musste das schon eine sichere Sache sein. Ich habe dann die Anzeige der GMSH für ein Industriebegleitetes Studium gesehen, und das habe ich quasi als Auslöser genommen. Ich dachte mir, du kannst dich ja mal bewerben. Dann kannst du wenigstens sagen, du hast es probiert”, erzählt Helge Huckfeldt. Also versuchte er sein Glück – und hatte Erfolg.

Während des IBS setzte er sich nicht nur mit den theoretischen Inhalten der Elektrotechnik auseinander. Alle Studierenden bewerben sich vorab bei einem der Kooperationspartner der Fachhochschule Kiel. Im Studium verbringen sie einen Arbeitstag pro Woche in der betreuenden Firma. Während der Semesterferien wird sogar Vollzeit gearbeitet. „Während meine Kommilitonen am Strand lagen, war ich hier in einer ganz normalen 38-Stunden-Woche bei der GMSH“, erinnert sich der Ingenieur zurück. Das Studium selbst habe es allerdings enorm erleichtert, nicht zuletzt durch die finanzielle Absicherung. Ein weiterer Vorteil, den die berufsbegleitende Studienform mit sich bringt, ist die Aussicht auf einen Arbeitsplatz. „Fast 100 Prozent der IBS-Studierenden bleiben nach dem Studium bei uns“, erklärt Natali Fricke, zuständig für Öffentlichkeitsarbeit bei der GMSH.

Am industriebegleiteten Studium gefiel Helge Huckfeldt besonders die praxisorientierte Verzahnung von Studium und Arbeit. Er spezialisierte sich nach dem Grundstudium auf klassische Energietechnik und verfolgte mehrere Projekte, darunter auch die Überprüfung der Blitzschutztechnik an der Holländermühle des Freilichtmuseums in Molfsee. Seine Bachelor Thesis schrieb er in Zusammenarbeit mit der FH und der Uni Flensburg. Er prüfte dabei die Netze der beiden Einrichtungen.

Studieninteressierte, die von Fächern wie Mathematik, Physik oder Programmierung abgeschreckt sind, sollen sich in Helge Huckfeldts Augen nicht zu sehr demotivieren lassen: „Die kochen halt alle nur mit Wasser. Das Schöne ist, wenn man die ersten zwei, drei Semester durchgestanden hat, wird’s auch leichter, weil es in die Richtung geht, auf die man Lust hat und für die man sich interessiert.“ Er rät allerdings, die schwierigen Inhalte nicht vor sich her zu schieben, sondern sich gleich den ersten Hürden zu stellen. Speziell für diese Problem-Inhalte gibt es im Rahmen des IBS Studiums zusätzliche unterstützende Tutorien.

Die aktuelle Bewerbungsfrist für IBS Studenten bei der GMSH läuft noch bis Montag,  30. April. Interessierte können sich hier auf einen Dualen Studienplatz Fachrichtung Elektrotechnik oder Maschinenbau bewerben.

Esther Marake

© Fachhochschule Kiel