Schiffsmodelle© J. Paul­sen/ N. Hell­wig

Wie trans­por­tiert man Wind­kraft­an­la­gen über das Meer?

von Joa­chim Kläschen

Off­shore-Wind­kraft­an­la­gen spie­len eine Schlüs­sel­rol­le in der En­er­gie­wen­de. Doch wie ge­lan­gen die Bau­tei­le der gi­gan­ti­schen Ma­schi­nen ei­gent­lich an ihrem Be­stim­mungs­ort auf hoher See? Krea­ti­ve Ant­wor­ten auf diese Frage lie­fer­ten Schiffs­ent­wür­fe von Stu­die­ren­den des Stu­di­en­gangs ‚Schiff­bau‘. Am 14. Ja­nu­ar fand am Fach­be­reich Ma­schi­nen­we­sen eine Ab­schluss­ver­an­stal­tung statt, bei der die krea­ti­ven Ent­wür­fe be­wer­tet wur­den.

Der Wett­be­werb geht zu­rück auf ein ge­mein­sa­mes neues Kon­zept für die Stu­di­en­ar­beit ‚Ent­wurf und Dy­na­mik‘ (In­iti­al de­sign pro­ject for a spe­cial ship) von Prof. Dr.-Ing. Hen­drik Dan­kow­ski und Dipl.-Ing. Chris­ti­an Durow vom In­sti­tut für Schiff­bau und Ma­ri­ti­me Tech­nik am Fach­be­reich Ma­schi­nen­we­sen. Drei Teams von je­weils zwei bis fünf Stu­die­ren­den soll­ten Ent­wür­fe für Schif­fe er­ar­bei­ten. Eine Ma­ß­ga­be war, dass die Schif­fe mög­lichst viele Off­shore-Wind­kraft­an­la­gen der neu­es­ten Ge­ne­ra­ti­on si­cher und ef­fi­zi­ent an den Be­stim­mungs­ort trans­por­tie­ren sol­len. Dar­über hin­aus muss­ten die Teams bei ihren Ent­wür­fen eine Reihe von wei­te­ren Rand­be­din­gun­gen be­rück­sich­ti­gen. Zu­satz­auf­ga­ben waren dabei die Ver­wen­dung von einem al­ter­na­ti­ven kli­ma­neu­tra­len Kraft­stoff oder die In­te­gra­ti­on eines Segel-Hilfs­an­trie­bes in Form eines Flett­ner-Ro­tors.

Die Schiffs­ent­wür­fe, die die drei Teams vor­stell­ten, be­ein­dru­cken die Do­zen­ten. „Was wir ge­se­hen haben, sind coole Ideen und in­ge­nieurs­tech­ni­sches Hand­werk auf hohem Ni­veau. So macht es nicht nur den Stu­die­ren­den, son­dern auch uns Leh­ren­den rich­tig Spaß“, lau­tet das po­si­ti­ve Fazit von Dipl.-Ing. Chris­ti­an Durow. Aber auch die Stu­die­ren­den gaben po­si­ti­ve Rück­mel­dun­gen. Das Team aus Jelle Paul­sen und Ni­klas Hell­wig freu­te sich über den Pra­xis-Bezug des Wett­be­werbs: „Durch die Be­ar­bei­tung die­ser hoch­span­nen­den Auf­ga­be konn­ten wir unser Wis­sen an­wen­den und auch viel Neues dazu ge­win­nen.“

Das Team aus Ju­li­an Bode, Ro­bert Meschke, Ole Schuldt, Hen­ning Wöl­ker und Brice-Joel Yapi lobte unter an­de­rem das for­dern­de Ni­veau der Auf­ga­ben­stel­lung: „Wir haben es ge­nos­sen, die­ses an­spruchs­vol­le Pro­jekt zu be­ar­bei­ten, das mit sei­ner pra­xis­na­hen Auf­ga­ben­stel­lung alle bis­he­ri­gen The­men aus un­se­rem Stu­di­um ein­ge­bun­den hat.“ Alex­an­der Bartsch, Tim Born­holdt und David Köbsch aus dem drit­ten Team hoben in ihrem Fazit eben­falls die Ori­en­tie­rung des Wett­be­werbs an einer Zeit nach dem Stu­di­um her­vor: „Das Ent­wi­ckeln eines rea­li­sier­ba­ren Ent­wurfs hat einen guten Ein­blick in die Be­rufs­pra­xis des Schiff­bau­in­ge­nieu­res ge­lie­fert.“

Auch Mit-In­itia­tor Prof. Dr.-Ing. Hen­drik Dan­kow­ski zieht ein po­si­ti­ves Fazit des Wett­be­werbs: „Ent­wür­fe für ef­fi­zi­ent und leis­tungs­fä­hi­ge Schif­fe, wie die von den Stu­die­ren­den kon­zi­pier­ten, sind ele­men­tar, um die gro­ßen Her­aus­for­de­run­gen der En­er­gie­wen­de zu meis­tern. Wie auch spä­ter in der In­dus­trie sind sol­che an­spruchs­vol­len in­ge­nieur­tech­ni­schen Auf­ga­ben­stel­lun­gen am bes­ten in einem gut ab­ge­stimm­ten Team und nicht al­lei­ne zu be­werk­stel­li­gen. Auch in Hin­blick auf die Zu­sam­men­ar­beit mit­ein­an­der haben die Teams Be­ein­dru­cken­des ge­leis­tet.“ Bei so viel Be­geis­te­rung von allen Sei­ten, wird der De­sign-Wett­be­werb in Zu­kunft si­cher eine Neu­auf­la­ge er­fah­ren.

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