Vier junge Frauen stehen auf einem Steg, im Hintergrund ist Wasser, die Schwentine zu sehen. Von links nach rechts: Helen Alina Pabst, Miriam Maibaum, Lea Schulz und Louise Steinebach.© S. Schaack
Diese Ab­sol­ven­tin­nen er­hal­ten ak­tu­ell Sti­pen­di­en für ihre Pro­mo­ti­ons­vor­ha­ben: Helen Alina Pabst (Fach­be­reich Ma­schi­nen­we­sen), Mi­ri­am Mai­baum (Fach­be­reich Wirt­schaft), Lea Schulz (Fach­be­reich Me­di­en) und Loui­se Stei­ne­bach (In­sti­tut für Bau­we­sen) (v.l.n.r.).

FH Kiel schreibt er­neut Pro­mo­ti­ons­sti­pen­di­en für Frau­en aus

von Frau­ke Schä­fer

Zur För­de­rung der wis­sen­schaft­li­chen Kar­rie­ren von Frau­en in den An­ge­wand­ten Wis­sen­schaf­ten hat die Fach­hoch­schu­le (FH) Kiel 2021 vier Pro­mo­ti­ons­sti­pen­di­en ver­ge­ben. Fi­nan­ziert wer­den sie im Rah­men des Pro­fes­so­rin­nen­pro­gramms III von Bund und Län­dern. Wäh­rend die vier Teil­neh­me­rin­nen ihr Vor­ha­ben in den ver­gan­ge­nen Mo­na­ten be­reits ge­star­tet haben, schreibt die FH Kiel bis zum 31. Ja­nu­ar 2022 er­neut Sti­pen­di­en zur För­de­rung von Pro­mo­ti­ons­vor­ha­ben für ei­ge­ne Ab­sol­ven­tin­nen und Mit­ar­bei­te­rin­nen aus.

Aus­wir­kun­gen der di­gi­ta­len Trans­for­ma­ti­on auf die psy­chi­sche Ge­sund­heit, die Vor­her­sa­ge der Fern­feld­akus­tik von Wind­kraft­an­la­gen, trans­me­dia­les Sto­ry­tel­ling im Jour­na­lis­mus und die Stär­kung der Mo­bi­li­täts­wen­de in Kiel, das sind die The­men, mit denen sich die Nach­wuchs­wis­sen­schaft­le­rin­nen be­fas­sen. Alle vier haben in den ver­gan­ge­nen Mo­na­ten mit der Ar­beit an ihrem Pro­mo­ti­ons­vor­ha­ben an der FH Kiel be­gon­nen. Mög­lich wurde dies durch die er­folg­rei­che Teil­nah­me der FH Kiel am Pro­fes­so­rin­nen­pro­gramm III des Bun­des und der Län­der. Im Rah­men ihres Gleich­stel­lungs­zu­kunfts­kon­zepts för­dert die Hoch­schu­le nicht nur die Be­set­zung von Pro­fes­su­ren mit Frau­en, son­dern stärkt auch ganz ge­zielt den ei­ge­nen wis­sen­schaft­li­chen Nach­wuchs. Dies ist bis­her auf­grund feh­len­der re­gu­lä­rer Qua­li­fi­zie­rungs­stel­len, wie es sie an den Uni­ver­si­tä­ten gibt, kaum mög­lich. Grund­sätz­lich pro­mo­vie­ren nur we­ni­ge Fach­hoch­schul­ab­sol­vent*innen, der An­teil von Frau­en unter ihnen liegt ge­ra­de mal bei einem Drit­tel.

„Der be­stän­dig nied­ri­ge An­teil von Pro­fes­so­rin­nen ins­be­son­de­re in den An­ge­wand­ten Wis­sen­schaf­ten ver­weist auf struk­tu­rel­le Hin­der­nis­se, die Frau­en den Auf­stieg in wis­sen­schaft­li­che Spit­zen­po­si­tio­nen er­schwe­ren. Wir wol­len einen Bei­trag dazu leis­ten, Ge­schlech­terun­gleich­hei­ten im Wis­sen­schafts­sys­tem auf­zu­bre­chen und zu ver­än­dern. Mit un­se­ren Pro­mo­ti­ons­sti­pen­di­en er­mög­li­chen wir her­aus­ra­gen­den Ab­sol­ven­tin­nen und wis­sen­schaft­li­chen Mit­ar­bei­te­rin­nen un­se­rer Hoch­schu­le, ihre Pro­mo­ti­on fo­kus­siert vor­an­zu­trei­ben und qua­li­fi­zie­ren zu­gleich po­ten­zi­el­le weib­li­che Nach­wuchs­kräf­te für das Wis­sen­schafts­sys­tem aus den ei­ge­nen Rei­hen“, er­klärt die Gleich­stel­lungs­be­auf­trag­te der FH Kiel, Dr.in Ma­ri­ke Schmeck.

Der An­fang ist ge­macht. Die vier ak­tu­el­len Pro­mo­ven­din­nen haben ihr Mas­ter­stu­di­um an der FH Kiel er­folg­reich ab­ge­schlos­sen und re­prä­sen­tie­ren das brei­te Spek­trum des Fä­cher­an­ge­bots von Schles­wig-Hol­steins grö­ß­ter Fach­hoch­schu­le. Im Rah­men ihrer Sti­pen­di­en sind sie über Lehr­auf­trä­ge an ihren je­wei­li­gen Fach­be­rei­chen tätig.

Helen Alina Pabst ab­sol­vier­te ein in­dus­trie­be­glei­ten­des Ma­schi­nen­bau-Ba­che­lor­stu­di­um an der FH Kiel und schloss daran ihr kon­se­ku­ti­ves Mas­ter­stu­di­um an. Ihre Pro­mo­ti­on trägt den Titel: “Si­mu­la­ti­on of Tur­bu­lent Flow and Acou­stics for Wind Tur­bi­nes”. Pabst möch­te ein nu­me­ri­sches Ver­fah­ren zur zu­ver­läs­si­gen Vor­her­sa­ge der Fern­feld­akus­tik von Wind­kraft­an­la­gen ent­wi­ckeln, um ein we­sent­li­ches Hin­der­nis beim Aus­bau von Wind­kraft aus­zu­räu­men: die Angst vor einer Lärm­be­läs­ti­gung durch Wind­kraft­an­la­gen. Die Pro­mo­ti­on wird am Fach­be­reich Ma­schi­nen­we­sen der FH Kiel durch Prof. Sven Olaf Neu­mann sowie an der Hel­mut-Schmidt-Uni­ver­si­tät in Ham­burg durch Prof. Mi­cha­el Breu­er be­treut.   

Loui­se Stei­ne­bach hatte zu­nächst Ge­schich­te und Phi­lo­so­phie an der Leib­niz Uni­ver­si­tät Han­no­ver stu­diert, bevor sie sich an der FH Kiel im Mas­ter­stu­di­en­gang Be­triebs­wirt­schafts­leh­re ein­schrieb. Im Rah­men ihres Pro­mo­ti­ons­vor­ha­bens „Ver­hal­tens­öko­no­mie und Mo­bi­li­täts­sta­tio­nen. Nud­ging als In­stru­ment zur Stär­kung der Mo­bi­li­täts­wen­de am Bei­spiel der Re­gi­on Kiel“ möch­te sie her­aus­fin­den, ob und wie Men­schen durch be­stimm­te ver­hal­tens­öko­no­mi­sche Maß­nah­men dazu be­wegt wer­den kön­nen, Mo­bi­li­täts­sta­tio­nen stär­ker wahr­zu­neh­men und zu nut­zen. Das Pro­mo­ti­ons­vor­ha­ben wird am In­sti­tut für Bau­we­sen der FH Kiel durch Prof.in Bri­git­te Wotha be­treut, in Ko­ope­ra­ti­on mit der Chris­ti­an-Al­brechts-Uni­ver­si­tät zu Kiel.

Jour­na­lis­ti­sche An­wen­dungs­mög­lich­kei­ten des Trans­me­diasto­ry­tel­ling möch­te Lea Schulz ent­wi­ckeln. Die ge­bür­ti­ge Ro­ten­bur­ge­rin schloss an ihr Ba­che­lor­stu­di­um der Öf­fent­lich­keits­ar­beit und Un­ter­neh­mens­kom­mu­ni­ka­ti­on den Mas­ter­stu­di­en­gang An­ge­wand­te Kom­mu­ni­ka­ti­ons­wis­sen­schaft an, bei­des an der FH Kiel. Sie er­forscht die Ent­ste­hung des trans­me­dia­len, also me­di­en­über­grei­fen­den, Er­zäh­lens vor dem Hin­ter­grund der Di­gi­ta­li­sie­rung und möch­te u. a. auf­zei­gen, wie Ver­la­ge und Kul­tur­in­sti­tu­tio­nen ihre In­hal­te und An­ge­bo­te mit trans­me­dia­len Er­zähl­for­men ad­äquat auf das ge­gen­wär­ti­ge Me­di­en­öko­sys­tem ab­stim­men kön­nen. Be­treut wird die Ar­beit am Fach­be­reich Me­di­en von Prof. Pa­trick Ru­pert-Kruse, in Ko­ope­ra­ti­on mit der Eu­ro­pa-Uni­ver­si­tät Flens­burg.

Mi­ri­am Mai­baum schlie­ß­lich ar­bei­te­te nach ihrem Ba­che­lor­stu­di­um Bau- und Im­mo­bi­li­en­ma­nage­ment an der Dua­len Hoch­schu­le in Bux­te­hu­de zu­nächst als Ma­na­ge­rin von Shop­ping­cen­tern. 2020 ab­sol­vier­te sie ihr Mas­ter­stu­di­um des Wirt­schafts­in­ge­nieur­we­sens an der FH Kiel und star­te­te im Som­mer 2021 am Karls­ru­her In­sti­tut für Tech­no­lo­gie (KIT) als Dok­to­ran­din. In ihrer Ar­beit mit dem Titel „Hand­lungs­rah­men für eine hu­man­ori­en­tier­te di­gi­ta­le Trans­for­ma­ti­on der Ar­beits­welt in öf­fent­lich-sys­tem­re­le­van­ten Bran­chen“ be­schäf­tigt sie sich mit der di­gi­ta­len Trans­for­ma­ti­on z.B. in öf­fent­li­chen Ver­wal­tun­gen und möch­te u.a. dar­le­gen, wel­che psy­chi­schen Chan­cen und Ri­si­ken die Be­schäf­tig­ten am Ar­beits­platz durch die di­gi­ta­le Trans­for­ma­ti­on tra­gen. Be­treut wird die Pro­mo­ti­on am Fach­be­reich Wirt­schaft der FH Kiel durch Prof. Marc-André Weber sowie durch Prof. Sa­scha Sto­was­ser am KIT.

Für die neu aus­ge­schrie­be­nen Sti­pen­di­en (Be­wer­bungs­schluss 31. Ja­nu­ar 2022) kön­nen sich so­wohl Ab­sol­ven­tin­nen der FH Kiel be­wer­ben, die am An­fang ihres Pro­mo­ti­ons­pro­jekts ste­hen (Grund­sti­pen­di­um), als auch an der FH Kiel be­schäf­tig­te Wis­sen­schaft­le­rin­nen, die ihre be­reits lau­fen­den Vor­ha­ben fer­tig­stel­len wol­len (Ab­schluss­sti­pen­di­en). Hier fin­den Sie wei­te­re In­for­ma­tio­nen.

Allen Ge­för­der­ten sowie In­ter­es­sen­tin­nen an einer wis­sen­schaft­li­chen Lauf­bahn an der Fach­hoch­schu­le steht das An­ge­bot des neu ge­schaf­fe­nen Aka­de­mi­schen Kar­rie­re­ser­vice für Frau­en der Gleich­stel­lungs­stel­le offen.

Kon­takt
Aka­de­mi­scher Kar­rie­re­ser­vice für Frau­en der Fach­hoch­schu­le Kiel
Isa­bel­le Sü­ß­mann
E-Mail: isa­bel­le.su­ess­mann(at)fh-kiel.de

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