„Zukunftsenergien im Fokus: Innovationen für die nächste Generation“ – unter diesem Titel fand am Montag, 12. Mai, in der Seeburg an der Kiellinie eine Podiumsdiskussion im Rahmen der Digitalen Woche Kiel statt. Vier führende Wissenschaftler, darunter auch Prof. Dr. Andreas Luczak vom Fachbereich Informatik und Elektrotechnik der Fachhochschule Kiel, sprachen über Innovationen im Energiesektor. Insgesamt nahmen rund 40 Besucherinnen und Besucher an der Veranstaltung teil.
„Klimaschutz kostet Geld“, sagte Andreas Luczak, der die Veranstaltung mit seinem Kurzvortrag begann. Der Professor beschäftigte sich mit der Frage „Lösen neue Technologien alte Probleme – oder schaffen sie neue?“ und bot dem Publikum spannende Einblicke in die Phasen des Klimawandels. Luczak betonte dabei immer wieder, dass wir im Hinblick auf Zukunftstechnologien keine Zeit mehr verlieren dürfen. „Die Technik ist längst da. Je länger wir warten, desto schwieriger wird es für die folgenden Generationen. Dieses Abwarten führt dazu, dass es immer schwieriger wird das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen. Wir müssen uns jetzt anstrengen mit dem, was wir haben“, so sein Appell. Auch den Aspekt der Finanzierung lies der Professor nicht unerwähnt. „Wenn es nicht alles so teuer wäre, wären wir vermutlich schon klimaneutral“.

Im Anschluss nahm Prof. Dr. Volkmar Helbig von der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) das Publikum in die Welt des Wasserstoffs mit. Mithilfe der Frage „Wasserstoff – Naive Träumerei oder Lösung der Probleme?“ ging der Physiker der möglichen Zukunft des Energieträgers nach. Nach seinen Ausführungen kommt eine klimaneutrale Energiebereitstellung nicht ohne den massiven Einsatz von solarem Wasserstoff aus. „Wir sind verdammt dazu, dass das in die Gänge kommt“, betonte Helbig.

Im dritten Kurzvortrag sprach Prof. Dr. Holger Kersten von der CAU über Kernfusion. Kersten erklärte den Gästen, wieso die Kernfusion noch nicht funktioniert, und gab Einblicke in die Fusionsforschung.

Physiker Dr. Sönke Harm von der CAU rundete die Vorträge mit seinem Vortrag zum Thema „Akku oder Brennstoffzelle – was ist besser?“ mit einem Bezug auf den Mobilitätssektor ab. Hierbei bilanzierte er: „Im Moment ist der Akku die bessere Option. Es ist sehr günstig und effizient mit Akkus Fahrzeuge zu betreiben und wir haben nicht mehr so viel Zeit“.

Nach der Vortragsreihe fand eine Podiumsdiskussion mit den vier Wissenschaftlern statt. Dabei hatte das Publikum die Gelegenheit, Fragen an die Referenten zu stellen.
„Ich wollte einfach mehr über das Thema Energie wissen, weil ich es super spannend und interessant finde, welche Technologien es gibt“, erzählt Max (20), der Wirtschaftsingenieurwesen Internationaler Vertrieb und Einkauf an der FH Kiel studiert. Auch sein Kommilitone Benett (20) wollte mehr über das Thema erfahren: „In den Medien hört man viel von anderen Ländern und deren technologischen Fortschritten. Mich interessiert, wie eine europäische Antwort zu diesem Thema aussehen könnte“. Die Jurastudentin Jette (20) war hingegen eher zufällig dabei. „Ich bin gemeinsam mit Max hergekommen. Eigentlich ist Energie kein Thema, mit dem ich mich intensiv beschäftige. Aber ich fand es spannend, heute hier mal über den Horizont zu schauen. Es ist ein zukunftsträchtiges Thema und heute war ein guter Anlass sich damit auseinanderzusetzen.“